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Keine guten Aussichten

Die Zeichen standen seit Wochen an der Wand, dass die amerikanische Buchbranche 2008 Federn lassen würde. In der Endabrechnung halten sich die von Census Bureau und Verlegerverband errechneten Umsatzrückgänge zwar noch vergleichsweise in Grenzen, doch die Stimmung bleibt jenseits des Atlantiks angespannt. Für 2009 rechnen Buchhändler und Verleger mit dem Schlimmsten.

Die Statistiker vom Census Bureau haben ausgerechnet, dass der US-Buchhandel bei Ladenschluss am 31. Dezember 16,96 Mrd Dollar (13,18 Mrd Euro) in der Kasse hatte. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang von 0,5%. Dabei hatte es einige Monate so ausgesehen, als würde sich 2008 zu einem Rekordjahr entwickeln, nachdem die ersten vier Monate ein Plus von 6,3% gebracht hatten.

Doch in der zweiten Jahreshälfte lief nur noch wenig zusammen, vor allem das letzte Quartal brach komplett ein. Am Schlimmsten erwischte es den November, der das Vorjahr mit 1,05 Mrd Dollar (818 Mio Euro) gleich um 13% verfehlte. Der Dezember bewegte sich mit einem Minus von 4,7% letztlich sogar noch am oberen Ende der Erwartungen.

Zu den (vorläufig noch unkonsolidierten) Buchhandelszahlen des Census Bureau passt die ebenfalls vorläufige Bilanz, die die Association of American Publishers (AAP) auf der Basis der Daten von 81 Mitgliedsverlagen für 2008 veröffentlicht hat: Ende Dezember lag der kumulierte Umsatz mit 10,6 Mrd Dollar (8,46 Mrd Euro) um 2,4% hinter dem Vorjahr zurück. Von den insgesamt 14 Marktsegmenten, deren Umsatzentwicklung der Verlegerverband monatlich festhält, waren acht rückläufig.

Für die Publikumsverlage gab es Höhen und Tiefen: Gebundene Literatur erlebte einen Einbruch von 13%, Taschenbücher legten um 3,6% zu. Das Kinderbuch lag im Hardcover um 12,4% hinter, schaffte aber im Taschenbuch ein Plus von 6,4%. E-Books schnitten mit einem Zuwachs von 68,4% zwar mit Abstand am besten ab, aber auf weiterhin niedrigem Niveau. In den zwölf Monaten brachten sie 53,5 Mio Dollar in die Kasse.

(Aus buchreport.express 9/2009)

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