Nicht nur der Börsenverein rüstet sich für den Kampf gegen die Internetpiraten. In der Schweiz hat sich der Buchhändler- und Verlegerverband SBVV mit anderen Organisationen der Medien- und Kulturbranchen verbündet, um einen „Masterplan“ gegen Piraterie zu entwickeln.
Nach Einschätzung der Gruppierung, die nach eigenen Angaben mehrere zehntausend Arbeitsplätze vertritt, entsteht den Urhebern, der Kreativindustrie und den Steuerzahlenden durch illegale Nutzung von Inhalten jährlich ein Schaden in dreistelliger Millionenhöhe. Trotzdem, so der Vorwurf, habe die Regierung bisher zu wenig unternommen, um den großen Schaden einzudämmen.
Hintergrund der Initiative ist ein Bericht des Bundesrates vom 30. November 2011 zur unerlaubten Werknutzung über das Internet. Dessen Schlussfolgerungen seien inakzeptabel: „Der Bericht kommt einer Kapitulationserklärung vor dem illegalen Anbieten von Medieninhalten über das Internet gleich.“ Es fehlten vor allem Daten, die den Schaden belegten. Außerdem werde die vom Bericht als illegal anerkannte Upload-Praktik und das Filesharing durch Internet-Kriminelle als tolerierbar erachtet. „Das Urheberrecht wird so schleichend ad absurdum geführt und mittelfristig sinnentleert“, warnt die Allianz. Schließlich sei der Bericht lückenhaft, weil er die ebenfalls betroffenen Buch- und Printmedieninhalte vollständig ausblende (hier der komplette Kritik-Katalog).
Die Allianz schlägt einen Masterplan gegen Internet-Piraterie vor. Dieser solle u.a. Daten zur Piraterie in den einzelnen Branchen präsentieren und Präventionsmaßnahmen erörtern.
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