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Keine Schlangen, nirgends

Die Nachfrage nach dem neuen Roman von Joanne K. Rowling (das Foto oben zeigt die Präsentation in der Buchhandlung Stöppel KG, Weilheim, unten in der Buchhandlung Polberg in Essen) im Buchhandel war am ersten Tag, je nach Maßstab, verhalten bis zufriedenstellend. Dies zeigt eine stichprobenartige Umfrage von buchreport.de.

Tenor aller angefragten Buchhändler: Das Interesse an Rowlings neuem Buch ist nicht ansatzweise so groß wie seinerzeit an den „Potter“-Büchern – womit aber auch nicht zu rechnen war –, dennoch melden einige Sortimenter eine positive Kundenresonanz.
Während mehrere kleinere Buchhändler am frühen Nachmittag erklärten, noch nicht ein Exemplar verkauft zu haben (Zitat: „Bei mir wie anbetoniert“), erklärt Osiander, dass „Der plötzliche Todesfall“ heute auf jeden Fall mit bisher knapp 100 verkauften Exemplaren das bestverkaufte Buch sei. „Es gab zwar keine Schlangen vor den Läden, aber wer nimmt das unseren Kunden übel, nachdem es weitestgehend regnerisch nass war. Wir schätzen auch, dass das Buch uns in den kommenden Tagen und Monaten noch genügend Freude bereiten wird.“
Bei Thalia erklärt eine Sprecherin, dass man bislang am ersten Verkaufstag insgesamt eine rege Nachfrage verzeichne und erwarte, dass der neue Roman ein gut laufender Titel werde. „Einen Ansturm wie bei den Harry-Potter-Romanen gibt es jedoch nicht.“

Ähnliches Bild bei Hugendubel: Der Verkauf sei eher verhalten angelaufen, man rechne aber damit, dass der Titel einer der stärksten im Herbst sei.

Bei den Onlinern ergibt sich ein etwas breiteres Panorama: Während der Titel auf der aktuellen Amazon-Bestsellerliste immerhin auf Platz 4 (hinter den „Shades“) rangiert, herrscht bei buch.de (Platz 19) und buecher.de (37) eine schwächere Nachfrage. 
Eine Sprecherin von Thalia-Tochter buch.de erklärt, dass man mit den Vorbestellung zufrieden gewesen sei, auch wenn die Zahlen mit „Harry Potter“ bei weitem nicht zu vergleichen seien. „Gründe vermutlich: anderes Genre (Krimi statt All Age) und absolute Verschwiegenheit über die Qualität der Story.“ Zwar werde sich das Buch vermutlich sofort auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste setzen. „Allerdings ist wohl zu fragen, wie lange es sich da halten wird, denn das steht und fällt mit den ersten Kritiken und Lesermeinungen… Also: leichte Skepsis im weiteren Verlauf ist angebracht.“
Im Interview mit der „Wirtschaftswoche hat  Carlsen-Geschäftsführer Joachim Kaufmann die Latte aufgelegt: „Ab einer halben Million verkauften Exemplaren stoßen wir im Verlag mit Sekt an, ab einer Million verkauften Büchern darf es gern ein guter Champagner sein. Wenn es nur 200.000 Stück würden, wäre das nicht so schön.“ Bei der digitalen Ausgabe rechne er mit bis zu 100.000 verkauften Exemplaren.

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