Der bislang schwerpunktmäßig im Reprint- („Die Häschenschule“) und Vorschulbereich aktive Esslinger Verlag diversifiziert ins erzählende Kinderbuch:
- Unter dem Motto „Ich les mir meine Welt“ erscheinen Ende August sechs Titel im mittleren Preissegment (9,95 bis 12,95 Euro) für Leser und Leserinnen von 7 bis 9 Jahren. Pro Saison soll im selben Umfang nachgelegt werden.
- Fünf Titel sind Übersetzungen, u.a. aus Finnland, Holland und den USA. Der Anteil der Eigenproduktionen soll zukünftig ausgebaut werden.
- Die Auslieferung erfolgt über KNO VA im Rahmen der 2012 gestarteten dtv-Vertriebskooperation von Kinder- und Jugendbuchverlagen.
Den Sprung in ein „zwar stabiles, aber umkämpftes Segment“ begründet Programmleiterin Nina Strugholz damit, dass „das klassische Kinderbuch in den letzten Jahren vernachlässigt wurde“. Die Verlage hätten sich auf das Jugendbuch mit Blick auf die All-Age-Zielgruppe konzentriert. Zudem sei der Kinderbuchmarkt durch „schnelle Serien“ geprägt; Esslinger wolle demgegenüber mit einem Programm punkten, in dem „jeder Titel für sich steht“.
Dass unter dem Dach der Klett Gruppe, zu der Esslinger gehört, mit Klett Kinderbuch die Zielgruppe bereits besetzt wird, sieht Strugholz nicht als Problem: Die Programme würden sich ergänzen, da Monika Osberghaus (Klett Kinderbuch) in Leipzig auf ausgefallene Themen, Esslinger eher auf „richtige Schmöker“ abzielen würde. Auch vom traditionell pädagogischen Anspruch der Klett Verlage will sich Esslinger distanzieren: „Die Bücher sollen Kindern vor allem Spaß machen“, sagt Strugholz, und spielt damit auf die Restriktionen an, die bspw. den Gestaltungspielraum bei Erstlesereihen stark einschränken.
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