Mo Yan vereine „mit halluzinatorischem Realismus Märchen, Geschichte und Gegenwart“, heißt es zur Begründung von der Schwedischen Akademie. Mo Yan sei eine „Mischung aus Faulkner, Charles Dickens und Rabelais“, erklärte der Sprecher der Jury, Peter Englund, im Rundfunksender SR. Er schildere eine dörfliche Welt in einem Teil Chinas, die den meisten fremd sei. „Mo Yan ist nicht als Intellektueller dort hinabgestiegen, sondern er ist selbst ein Teil davon.“
Das Foto zeigt den Verleger des Unionsverlags, Lucien Leitess, kurz nach der Bekanntgabe des Preisträgers. Leitess erklärte: „Ein Literaturnobelpreis ist wie ein Adelstitel. Der Unionsverlag ist zwar klein, aber seine Autoren sind groß.“
Freude herrscht auch bei Hanser. Die Münchner bringen im Frühjahr 2013 den Roman „Wa“ („Frösche“) heraus, in der Übersetzung von Martina Hasse.
Mo Yan („keine Sprache“) ist laut Unionsverlag das Pseudonym von Guan Moye. Er wurde 1956 in Gaomi in der Provinz Shandong geboren und entstammt einer bäuerlichen Familie. Spätestens seit Zhang Yimous preisgekrönter Verfilmung seines Romans „Das rote Kornfeld“ gelte Mo Yan auch international als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Autoren der chinesischen Gegenwartsliteratur. „Wenn ich den Nobelpreis verleihen dürfte, ginge er an Mo Yan“, erklärte einst der japanische Autor Kenzabure Oe.
Hier die lieferbaren Titel von Mo Yan (laut Buchkatalog):
- „Der Überdruss“, Unionsverlag, kartoniert, 2012, 16,95 Euro.
- „Die Schnapsstadt“, Unionsverlag, kartoniert, 2012, 12,95 Euro.
- „Die Sandelholzstrafe“, Suhrkamp/Insel, gebunden, 2009, 29,80 Euro.
- „Die Schnapsstadt“, Rowohlt, gebunden, 2002, 22,90 Euro.
- „Der Überdruss“, Horlemann, gebunden, 29,90 Euro
- „Die Knoblauchrevolte“, Unionsverlag, 2009, kartoniert, 12,90 Euro.
- „Das rote Kornfeld“, Unionsverlag, 2007, kartoniert, 12,90 Euro.
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