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Ketten klinken sich ein

Die Managerweisheit „All business is local“ ist den Buchfilialisten bei aller Rationalisierung und Konzeptmultiplikation nicht fremd, in mancher Filiale wurde auch in der Vergangenheit Lokalkolorit ausdrücklich integriert. Das von unabhängigen Buchhändlern zunächst im angelsächsischen Raum grundsätzlich mit Leben gefüllte Konzept, den lokalen Einkauf als Beitrag zur Nachhaltigkeit und Kaufkulturerhalt aufzuladen, haben jetzt auch die Mayersche und Thalia als Option entdeckt:
  • Thalia fährt vom 29. April bis zum 9. Juni eine Kampagne, in der die Filialen ihre lokalen Besonderheiten bzw. ihr lokales Engagement in den Vordergrund stellen können. Die Aktion wird von der Thalia-Zentrale unterstützt, ob die einzelnen Filialen teilnehmen, können diese jedoch selbst entscheiden. Zentral stehen bei der Kampagne neben einer besonderen Hervorhebung des regionalen Sortiments lokal individuell gestaltbare Werbemittel und besondere Aktionen, mit denen sich die Verbundenheit mit dem jeweiligen Ort oder der jeweiligen Region unterstreichen lässt.
  • Die Mayersche will, wie berichtet, gemeinsam mit dem Einzelhandel an ihren verschiedenen Standorten eine Kampagne mit dem Titel „Meine Stadt soll leben! Shoppen und Surfen vor Ort“ starten. Mit Werbegemeinschaften und Aktionsbündnissen wolle man dazu aufrufen, etwas für die eigene Stadt zu tun, heißt es aus Aachen. Plakate zur Aktion sollen „demnächst“ möglichst in allen Geschäften der Stadt zu sehen sein. Der Untertitel der Kampagne, „Shoppen und Surfen vor Ort“, zeigt, gegen wen sich die Initiative richtet: Gegen große Internet-Shops wie Amazon. Der gesamte Einzelhandel habe damit zu kämpfen, wenn seine Kunden nicht mehr die Fachkompetenz vor Ort, sondern immer mehr die Angebote riesiger Anbieter im Internet nutzten, begründet die Mayersche die Kampagne und nennt dieselben Stichwörter wie die Buy-local-Kampagnen der Standorthändler, von der Attraktivität der Städte über Arbeitsplätze bis zu Steuereinnahmen.

Kommentare

2 Kommentare zu "Ketten klinken sich ein"

  1. Buy local
    Nun ist es publik. Thalia macht jetzt auch auf Buy Local vermeldet der buchreport am heutigen Tag unter der Überschrift „Ketten klinken sich ein“.

    Wer ein Wenig Strategie-Überlegungen zu diesem Thema angestellt hat, wird erkannt haben, dasz dieses Vorgehen zu erwarten war. Denn dadurch wird die Unterscheidbarkeit eingeebnet, der Kunde begreift kaum den Unterschied.

    Dies ist nicht die erste Buy Local-Initative, die an diesem Probelm verebbt. Und das konnte man wissen.

    So wird es jedenfalls schwer eine Unterscheidbarkeit zwischen Kette und örtlichem Buchhandel begreifbar herzustellen.

    Ich rechne mit Infostände von amazon auf dem Vitualienmarkt mit dem Thema Buy Local. Wenn sie es nicht machen, geht es denen noch zu gut.

    StG 27-03-2013
    IP-Adresse: Geloggt

    • stimmt, Herr Graul. Lokaler als Amazon geht gar nicht – ein warmer Kokon von Amazon-Werbung umhüllt meinen E-Mail-Account, meinen Webbrowser und mein Smartphone, ich brauche ja gar nicht mehr in das Schietwetter rauszugehen.

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