Kinder lesen gern in ihrer Freizeit, konstatiert die „Kinder-Medien-Studie 2019“: 76% lesen mehrmals pro Woche Bücher, Zeitschriften, Magazine oder Comics. Im Medien-Vergleich liegt das Lesen allerdings hinter audiovisuellen Angeboten zurück.
Das ist ein Ergebnis der Studie, die eine Allianz der Verlage Blue Ocean Entertainment, Egmont Ehapa, Gruner + Jahr, Panini, SPIEGEL-Verlag und Zeit Verlag zum dritten Mal in Auftrag gegeben hat, um ihre jüngste Zielgruppe kennen zu lernen. Die Studie untersuchte das Mediennutzungsverhalten der 7,31 Mio Kinder zwischen 4 und 13 Jahren in Deutschland.
Demnach befindet sich das Lesen weiterhin auf hohem Niveau, doch ist auch bei Kindern die gleiche Konkurrenzsituation wie bei erwachsenen Konsumenten zu beobachten. Das zeigt die Befragung, welche Medien Kinder von 4 bis 13 Jahren mehrmals pro Woche nutzten:
- 94% schauen Filme, Serien oder Fernsehsendungen.
- 90% hören Musik, Radiosendungen, Hörspiele oder Hörbücher.
- 76% lesen Bücher, Zeitschriften, Magazine oder Comics.
Ein gutes Signal für das Lesen: Der Trend, in der Freizeit mehrmals wöchentlich zu lesen, entwickelt sich insgesamt positiv. Die Nutzung von Zeitschriften, Comics oder Büchern steigt bei den 6- bis 13-Jährigen von 71% in 2017 und 74% in 2018 auf 76% in 2019 an.
Der besondere Fokus der Studie lag in diesem Jahr auf Zeitschriften: Abgefragt wurde das Nutzungsverhalten bei insgesamt 46 Kinder-Kaufzeitschriften. Ergebnisse:
- 95% der 6- bis 13-Jährigen lesen Magazine meist komplett durch. Eine Ablenkung durch andere Medien ist dabei tabu.
- 74% der befragten Eltern aller Kinder halten das Lesen von Zeitschriften für eine sinnvolle Beschäftigung für ihre Kinder.
Medien werden »klassisch« konsumiert
Insgesamt überwiegt in allen Medien weiterhin die klassische Mediennutzung:
- 88% der Kinder schauen Filme, Serien oder Fernsehsendungen linear.
- 68% hören Hörspiele, Musik & Co, wenn sie gerade im Radio laufen.
- 72% lesen gedruckte Bücher oder Zeitschriften. E-Lesemedien spielen bei Kindern keine Rolle.
Doch auch die Nutzung von kostenlosen Videodiensten wie YouTube steigt langsam, aber sukzessive. DVDs, Blu-rays, Festplatte o.Ä. spielen in jedem Alter dagegen eine eher untergeordnete Rolle. Streaming-Dienste werden ab 12 Jahren interessant, Mediatheken-Angebote ab 13 Jahren.
Umgekehrt stehen ein Tablet und digitale Spiele oder ein eigenes Smartphone auf der Wunschliste ganz oben. Für viele Kinder ist das Smartphone ein Instrument, um in Kontakt bleiben zu können. Dazu zählen zunehmend auch Messenger-Dienste wie WhatsApp: Dort hat die Nutzung von 40% in 2017 auf 55% in 2019 zugenommen.
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