Tesco und Asda haben in Großbritannien vorgemacht, dass sich mit Büchern in Supermarktregalen Geld verdienen lässt. Und auch Sainsbury’s ist mittlerweile auf den Geschmack gekommen: Ein Umsatzplus mit Büchern von 35% im Frühjahrsquartal hat Lust auf mehr gemacht. Jetzt denkt der drittgrößte Supermarktkonzern über den Ausbau seines Kinderbuch-Engagements nach.
Noch ist nichts entschieden, aber laut dem britischen Branchenblatt „Bookseller“ führt Sainsbury’s derzeit Gespräche mit britischen Verlagen über eine Serie von Kinderbüchern, die der Konzern unter seinem eigenen Namen exklusiv verkaufen will. Ganz neu ist die Idee von Buchchef Phil Carroll jedoch nicht: Vor rund 25 Jahren hatte der Kinderbuchverlag Walker Books seine Karriere u.a. mit Exklusivausgaben für Sainsbury’s ins Rollen gebracht, die damals sehr erfolgreich waren.
Wie sich das Buchgeschäft im Einzelnen wirtschaftlich darstellt, hält Sainsbury’s wie alle britischen Supermärkte unter Verschluss. Aber bei der jährlichen Lieferantenkonferenz ließ Carroll kürzlich in London wissen, dass Kinderbücher, allen voran Bilderbücher, besonders starke Umsatzbringer sind.
Bei derselben Veranstaltung wurden auch erste Einzelheiten zum Weihnachtsgeschäft herausgelassen. Danach will Sainsbury’s wie schon im letzten Jahr Bücher acht Wochen lang in Zugreiflage direkt an der Kasse bewerben, und zwar vorzugsweise Geschenkbücher in allen Formaten statt Hardcover und Memoiren, die 2009 im Mittelpunkt gestanden haben.
Anders als die Konkurrenz, die sich vornehmlich auf Neuerscheinungen konzentriert, steht bei Sainsbury’s zunehmend auch die Backlist im Blickpunkt. Bücher verkauft die Supermarktkette in unterschiedlicher Größenordnung in 430 Filialen. Seit einigen Monaten werden in den 100 buchaffinsten Supermärkten gezielt Backlisttitel in Taschenbuch-Promotions wie die bewährte „2 for 7 £“-Kampagne eingereiht. Auch besonders erfolgreiche Autoren werden samt Backlist in die Regale gestellt.
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