„Das große Heft“
Zwei Zwillingsbrüder (András Gyémánt und László Gyémánt) werden im Zweiten Weltkrieg von ihrer Mutter (Gyöngyvér Bognár) zu ihrer Großmutter (Piroska Molnár) gegeben. Die den Jungen unbekannte Frau lässt die Kinder hart arbeiten, übt ihnen gegenüber Gewalt aus und spendet keine Spur von menschlicher Wärme oder Zuneigung. Im Dorf nennt man die Frau nur „die Hexe“. Die Jungen lernen betteln, hungern und töten. Sie bilden ihre eigenen verhärteten Moralvorstellungen aus und notieren alles, was sie als wichtig und richtig erachten, sachlich, ohne emotionale Regung in einem großen Heft.
Der 1986 erschienene Roman der ungarisch-schweizerischen Autorin Agota Kristof beschreibt ungeschönt das tragische Schicksal zweier heranwachsender Brüder im Zweiten Weltkrieg. 1987 ist das Buch beim Rotbuch Verlag in Deutschland herausgegeben worden, wo es immer noch im Programm geführt wird. Als Taschenbuch erscheint der Titel bei Piper. Dort liegen auch die beiden Nachfolgeromane „Der Beweis“ und „Die dritte Lüge“ vor.
Hier sind erste Eindrücke aus „Das große Heft“:
Sascha (Marcel Hoffmann) ist zehn Jahre alt. Elli (Frieda-Anna Lehmann) ist seine beste Freundin, im Grunde sind sie unzertrennlich. Doch Sascha gilt in der Schule als verhaltensauffällig. Saschas Lernfähigkeit bleibt hinter der von anderen Schülern zurück und auch Hilfe vom Jugendamt – die Sascha ablehnt – bringt keine Verbesserung. Schließlich diagnostiziert eine Ärztin ADHS. Sascha bekommt Medikamente und seine Konzentrationsleistungen verbessern sich. Seine Persönlichkeit nimmt jedoch andere Züge an und dies nimmt Einfluss auf die Freundschaft zu Elli.
Die Autorin Anja Tuckermann ist vor allem für ihre Kinder- und Jugendbücher bekannt. Ihre Erzählung „Kopfüber. Kopfunter“ ist beim Klak-Verlag erschienen. Weitere Bücher von Tuckermann liegen unter anderem bei Arena und Thienemann vor.
Hier ist eine Vorschau auf „Kopfüber“:
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