Sauberes Marketing oder ein Verstoß gegen die Preisbindung? Die buchhändlerische Allianz eBuch will jetzt durch einen Richter klären lassen, ob die „Illuminati“-E-Book-Verschenkaktion von Amazon im Rahmen einer Marketingpartnerschaft mit Bastei Lübbe ein Verstoß gegen die Preisbindung war.
Bastei Lübbe hatte die Vorwürfe am Freitag mit einem Statement zurückgewiesen (hier mehr).
„Wir haben innerhalb der gesetzten Frist weder von Amazon noch von Bastei Lübbe eine Unterlassungserklärung bekommen. Jetzt geht der Fall vor Gericht“, zündet eBuch-Vorstand Michael Pohl die nächste Stufe. Ziel ist das Erwirken einer einstweiligen Unterlassungsverfügung.
Wie berichtet, gibt es bei der Einschätzung der Aktion unterschiedliche Rechtsauffassungen. „Nach dem Gesetz über die Buchpreisbindung unterliegt immer nur der ,Verkauf‘ eines Buches der Preisbindung. Wird ein Buch kostenlos abgegeben, liegt juristisch kein Verkauf, sondern eine Schenkung vor, die nicht gegen die Preisbindung verstößt. Das gilt auch für E-Books“, betonte Christian Russ, Preisbindungstreuhänder der Verlage, auf Anfrage von buchreport. Die Aktion werfe grundsätzliche branchenpolitische Fragen auf. Die Preisbindung sei „aber nach unserer Auffassung nicht das geeignete Instrument, diese Fragen zu lösen“.
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