Das Kalendergeschäft erweist sich als stabile Größe, ist wenig konjunkturanfällig und löst sich zum Teil sogar ein Stückchen von der Funktionalität der Zeitrechnung, weil immer mehr Kalender erst nach dem Jahresultimo eingekauft werden. Einzelne Befunde:
- Der stationäre Buchhandel als wichtigster Vertriebsweg hat laut buchreport-Umsatztrend 2009 mit Kalendern ein Umsatzplus von 0,7% erwirtschaftet.
- Weil im Januar- und Februar-Epilog die Kalenderumsätze sogar deutlich über dem Vorjahr lagen, ist für Kalender des Jahrgangs 2010 ein 1%-Plus im Buchhandel durchaus realistisch.
- Wie im Kerngeschäft mit Büchern ist der Buchhandel allerdings auch im Kalendersegment nicht über den Absatz gewachsen, sondern über einen höheren Durchschnittspreis.
- Auf den übrigen Vertriebsschienen gibt es gegenläufige Entwicklungen: Der Online-Versandhandel hat nach Brancheneinschätzungen auch beim Kalenderverkauf weiter zugelegt, andererseits hat es Rückgänge im Warenhaussegment gegeben.
- Rückläufig gegenüber dem Vorjahr war die Nachfrage nach Kalendern in der am stärksten besetzten Preisgruppe 5 bis 10 Euro, während höherpreisige Kalender ihren Marktanteil erhöht haben bis hin zu 100-Euro-Titeln.
- Kalender ab 20 Euro stellen zwar nur 8% der verkauften Stückzahlen, stehen damit aber für immerhin 21% des Umsatzes und gehören zu den renditestärkeren Produkten. Die meisten Händler halten sich an die anders als bei Büchern lediglich empfohlenen Verkaufspreise. Preisaggressiv tritt allerdings der Online-Riese
Für die klassischen Kalender spitzt sich die Saison trotz früher Auslieferung der neuen Titel sogar eher zu und folgt der Verlagerung des Weihnachtsgeschäfts nach hinten:
- Rund 80% des Kalender-Jahresumsatzes wird von Oktober bis Januar (jeweils einschließlich) realisiert.
- 40% des Kalender-Jahresumsatzes erfolgt im Dezember.
Thomas Wilking, wilking@buchreport.de
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