Der Jahrestag des Branchen-Erdbebens rückt die Themen Buchpreise und Marktmacht wieder ins Rampenlicht: Am 2. Mai 2007 hatte die Schweizer Regierung die Preisbindung gekippt und damit einen Teilmarkt des deutschsprachigen Buchhandels zum „Freilandversuch“ für eigenständige Preiskalkulation und Preismarketing gemacht.
Bevor der Gesamtverband SBVV am Stichtag mit einem Symposium in Solothurn die Folgen abwägt, haut der Verein der unabhängigen Kleinbuchhandlungen (VUKB) schon mal auf die Pauke: Die kleinen Buchhändler setzen keine Erwartungen mehr in die vage Option einer Gesetzesinitiative, vielleicht doch noch ein Preisbindungsgesetz aufzugleisen, sondern fordern jetzt schlicht Subventionen ein, um Schweizer Buchhandelslandschaft und Buchkultur zu erhalten.
Weil es nicht reiche, dass die Standortbuchhändler gemeinschaftlich neue Marketing- und Einkaufskonzepte entwickelten, um ihre Existenz zu sichern, verlangt VUKB-Präsident Urs Heinz Aerni (Foto: Dominique Meienberg) direkte Staatsstütze:
- Steuerermäßigungen
- Subventionen
- Abnahmegarantien durch öffentliche Institutionen sowie „anderweitige Unterstützung und Förderung“.
Andernfalls drohten „ausgerechnet im Zeitalter des funktionalen Analphabetismus“ und schwindender Lesekompetenz die Ausdünnung des Buchhandelsnetzes außerhalb der Ballungszentren und die Konzentration auf unterhaltungsorientierte Kost. Ganz unabhängig von der Preisbindung werden auch in Frankreich Buchhandelssubventionen diskutiert.
Kommentar hinterlassen zu "Kleine fordern Subvention"