Die Taschenbuch-Abteilung von Hugendubel in Siegen © buchreport
Der klassische Taschenbuch-Kuchen wird kleiner, weil auch andere Formate Lesefutter bieten. Damit das Geschäft rentabel bleibt, werden Programme verschlankt und höhere Preise aufgedruckt.
Das Taschenbuch bleibt zwar eine starke Säule des Buchhandels, verliert aber Umsatz: Im wichtigsten Vertriebsweg Sortiment 2013 schrumpften die Erlöse um 6%, das zeigt eine aktuelle Analyse in der Februar-Ausgabe des buchreport.magazins (hier zu bestellen).
Das klassische und etablierte Segment verliert in der breiteren Formatvielfalt zwangsläufig Marktanteile an die neu hinzugekommenen Angebotsformen: das E-Book und das Paperback, das sich mit dem etwas größeren Format und Umschlagklappen mittlerweile weitläufiger durchgesetzt hat.
„Nur“ noch 400 Neuerscheinungen im Monat
Eine entscheidende Stellschraube für die Verlage ist das Titelangebot:
- Die Zahl der 2013 von buchreport gezählten 4837 Neuerscheinungen ist der mit Abstand niedrigste Wert der zurückliegenden 20 Jahre.
- Der Ausstoß mit immer noch durchschnittlich 400 Novitäten im Monat liegt damit 16% unter dem langjährigen Schnitt.
- Vor allem die größeren Taschenbuch-Verlage haben ihre Produktion nahezu durchgängig und konsequent gedrosselt. Es ist der Versuch, das Taschenbuch-Geschäft rentabel zu halten, mit weniger Titeln die Durchschnittsauflage zu halten oder sogar zu erhöhen.
Das andere Stellrad ist der höhere Verkaufspreis. Der Durchschnittspreis einer 2013 aufgelegten Taschenbuch-Neuerscheinung betrug 9,81 Euro, das sind 13 Cent oder 1,3% mehr als 2012.
Die Anzahl von 400 Neuerscheinungen von Taschenbücher im Monat reichen sicher aus, um damit einen Querschitt der aktuellen Titel zu zeigen.
Selbst eine mittelgroße Buchhandlung kann diese Anzahl von 400 Titeln jeden Monat nicht ständig da haben.
Und deshalb müssen Buchhändler für ihre Buchhandlung auch gut auswählen können.
Auch der Verkaufspreis bei Taschenbüchern ist zu überlegen.
Man kann nicht immer einen satten Preis nach oben ziehen wollen.
Die Leser und Leserinnen von Taschenbücher sollte man schon irgendwie halten. Dies gilt vor allem für den stationären Buchhandel.
H. Kraft