Jetzt ist es offiziell: Am 30. August erscheint weltweit mit „Der Fall von Gondolin“ ein nächstes Werk von J. R. R. Tolkien, herausgegeben von seinem Sohn Christopher Tolkien und illustriert von Alan Lee. Zuvor sorgte das Buch bereits für Schlagzeilen, als es im Frühjahr im Amazon-Katalog auftauchte.
Damals konnte sich Klett-Cotta noch nicht äußern, doch nun gab es grünes Licht von den Lizenzgebern für den Verlag, der die Werke Tolkiens in Deutschland publiziert: „Der Fall von Gondolin“ ist der Abschluss der Trilogie, die 2007 mit „Die Kinder Húrins“ begonnen und 2017 mit „Beren und Lúthien“ fortgesetzt wurde. Dieser neue Band wird gleichfalls Farbtafeln des berühmten Tolkien-Künstlers Alan Lee enthalten.
Zum Inhalt heißt es in der Verlagsmeldung: „In ‚Der Fall von Gondolin‘ stehen sich zwei der größten Mächte gegenüber: Auf der einen Seite Morgoth, die Verkörperung des Bösen und auf der anderen Ulmo, der Herr der Meere, Seen und Flüsse unter dem Himmel. Im Zentrum ihres Konflikts steht die verborgene Elben-Stadt Gondolin. Turgon, der König von Gondolin, wird von Morgoth mehr als alles andere gehasst. Seit Langem versucht der dunkle Herrscher, Gondolin zu finden und zu zerstören, aber vergeblich. In diese Welt kommt Tuor und wird zum Werkzeug von Ulmos Plan. Von ihm geleitet, macht sich Tuor auf den gefahrvollen Weg nach Gondolin und gelangt in die verborgene Stadt. Dort heiratet er Idril, die Tochter Turgons; ihr Sohn ist Earendil, dem es vorherbestimmst ist, einmal der berühmteste Seefahrer des Ersten Zeitalters zu werden. Durch einen gemeinen Verräter erfährt Morgoth, wie er einen vernichtenden Angriff gegen die Stadt führen kann, mit Balrogs, Drachen und zahllosen Orks. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf.“
Christopher Tolkien verwendet in dieser Ausgabe eine vergleichbare Darstellung der Entwicklung der Geschichte wie bei „Beren und Lúthien“. Für J.R.R. Tolkien war „Der Fall von Gondolin“ „die erste richtige Geschichte aus dieser imaginären Welt“, und wie „Beren und Lúthien“ und „Die Kinder Húrins“ zählte er sie zu den „drei Großen Geschichten“ des Ersten Zeitalters von Mittelerde.
Neu- und Sonderausgaben der Werke schaffen es auf die Bestsellerliste
Bei Klett-Cotta – seit Erscheinen der deutschen Übersetzung von „Der Herr der Ringe“ im Jahr 1969 der Tolkien-Hausverlag – kann Marketing- und Vertriebsleiter Ralf Tornow die Gesamtauflage der Werke des britischen Schriftstellers nur schätzen: Viele Millionen seien es im deutschsprachigen Markt, international liege die Zahl bei über 150 Mio Exemplaren.
Regelmäßig bringt der Verlag Neuausgaben der Hauptwerke, illustrierte und hochpreisige Luxus-Editionen sowie Taschenbuch-Sonderausgaben heraus. Sehr gute Erfahrungen habe man zuletzt etwa mit der von Alan Lee illustrierten Prachtausgabe des „Herrn der Ringe“ gemacht, die seit Erscheinen 2016 bis heute auf 25.000 verkaufte Exemplare kommt – bei einem Preis von 88 Euro.
Zugleich bringt Klett-Cotta auch viele Jahre nach dem Tod des Autors immer wieder „neue Tolkiens“ heraus, die es dann auf die SPIEGEL-Bestsellerliste schaffen, wie zuletzt „Beren und Lúthien“ mit 80.000 verkauften Exemplaren (höchste Platzierung: Rang 3). Die große Resonanz auf diese Neueditionen, die von Tolkiens Sohn Christopher Tolkien oder von Wissenschaftlern wie Verlyn Flieger („Die Geschichte von Kullervo“) herausgegeben werden, zeigten, wie aktuell Tolkiens Werk sei, meint Lektor Stephan Askani.
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