„Ein Szenario, wie es an sich kaum klischeehafter sein könnte“, schreibt Florian Borchmeyer in seiner Rezension von José Manuel Prietos Roman „Rex“ in der „FAZ“. Noch haarsträubender sei der Handlungsplot. Eine neureiche russische Familie mit Villa in Marbella holt sich für den verwöhnten Sohn einen Privatpädagogen ins Haus. Der entdeckt, dass der Reichtum seiner Arbeitgeber auf einer Täuschung der Mafia mit Kunstdiamanten beruht, die das nicht ohne weiteres hinnimmt. Der Pädagoge tritt die Flucht nach vorn an: Er erklärt seinen Arbeitgeber zum russischen Monarchen, was die Mafiosi zu Untertanen macht. Der Rezensent schreibt, Prieto verlange dem Leser ab, sich durch eine Trümmerwüste bildungsbürgerlichen Wissens zu schaufeln, so unerträglich dick aufgetragen wie der Reichtum der Villa in Marbella. Aber „der falsche Diamant des um .autochthone’ und ,kubanische’ Themen sichtlich unbekümmerten Weltbürgers Prieto“ verströme ein vielfach feurigeres Funkeln als „die stumpfen Glasperlen“ seiner um Authentizität bemühten Berufsgenossen auf der Insel.
José Manuel Prieto: Rex. Suhrkamp 2008, 22,80 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 38)
Belletristik
Henning Ahrens: Kein Schlaf in Sicht. S. Fischer 2008, 16,90 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 38)
Stefan Merrill Block: Wie ich mich einmal in alle verliebte. DuMont 2008, 19,90 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 19)
Kenzaburo Oe: Sayonara, meine Bücher. S. Fischer 2008, 22,90 Euro.
tagesspiegel.de
Mireille Zindel: Irrgast. Salis 2008, 16,90 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 38)
Sachbuch
Heinz Berggruen: Die Kunst und das Leben. Klaus Wagenbach 2008, 15,90 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 38)
Robert Jewett/Ole Wangerin: Mission und Verführung. Amerikas religiöser Weg in vier Jahrhunderten. Vandenhoeck & Ruprecht 2008, 34,90 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 19)
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