Surrende Drohnen und Brettspiel-Klassiker in friedlicher Koexistenz: Auf der Nürnberger Spielwarenmesse (Foto: Alex Schelbert) wird deutlich, dass trotz moderner Technik altbewährtes Spielzeug weiterhin hoch im Kurs steht. Die Spielwarenbranche bejubelt ein Rekordjahr und erwartet für 2015 einen Gesamtumsatz von rund 3 Mrd Euro (2014: 2,8 Mrd Euro).
Zwar liegen die endgültigen Zahlen des verkaufsstarken Weihnachtsgeschäfts noch nicht vor, der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) rechnet aber fest mit Wachstum. „Offensichtlich haben die Deutschen auch in 2015 wieder deutlich mehr Geld für Spielzeug ausgegeben – Ende Dezember ging es im Spielwaren-Einzelhandel noch einmal richtig rund“, brachte Willy Fischel, Geschäftsführer des Verbandes, die Branche zum Start der Leistungsschau in Nürnberg in Stimmung.
Die Eurotoys-Marktdaten wiesen von Januar bis Oktober bereits einen Anstieg von 7% aus. Als Wachstumstreiber macht der Verband die Leistung einzelner Herstellerfirmen, Lizenzen und das Internet aus. Details:
- Hersteller: Die Umsätze von Hasbro sind um 20% gestiegen, Lego und Playmobil haben um jeweils 13% zugelegt. Insgesamt machen diese drei Lieferanten laut Eurotoys 50% des Umsatzwachstums der ersten zehn Monate 2015 aus.
- Lizenzen hatten auf dem Spielwarenmarkt die größte Wirkung auf das Wachstum. Vorreiter sind Produkte zu den Filmen „Drachenzähmen leicht gemacht“ (nach der bei Arena erschienenen Buchvorlage von Cressida Cowell), „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“, „Minions, „Avengers“ und „Star Wars“. Die Filmreihe ist mit Abstand führend: Jede fünfte Lizenz wurde zu dem Weltraumepos verkauft. Die Produkte hatten bereits in den ersten drei Quartalen in Deutschland 26 Mio Euro erlöst, da war der neueste Streifen noch nicht einmal in den Kinos gestartet.
- Internet: Auf Händlerseite konnten vor allem Online- und Multichannel-Anbieter zum Wachstum beitragen. Der Online-Vertriebsweg konnte seinen Marktanteil um vier Prozentpunkte auf 32% steigen.
Klassische Spiele und Puzzles, die auch im Buchhandel verkauft werden, wurden 2015 wieder verstärkt nachgefragt, meldet die Vereinigung der Spieleverlage:
- Die Produktsparte wuchs insgesamt um 10%.
- Kinderspiele erreichten sogar ein Plus von mehr als 20%
- Spiele für Kinder im Vorschulalter verkauften sich um 12% häufiger.
- Die „klassische Supergruppe“ im Spielesegment, die Familienspiele, wuchs um knapp 18% an.
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