Hält er die angeschlagene Logistik-Maschine KNV in Schwung? Rechtsanwalt Tobias Wahl hat in diesem Bemühen jetzt mehr Spielraum. Er wurde vom vorläufigen Insolvenzverwalter zum starken Insolvenzverwalter bestellt. Mit dem Beschluss des Amtsgerichts Stuttgart hat er bei seinen Entscheidungen mehr Kompetenzen. Der Börsenverein reagiert mit einer Stellungnahme.
„Wir begrüßen es sehr, dass der vorläufige Insolvenzverwalter eine Ausweitung seiner Kompetenzen beim Amtsgericht erwirken konnte. Damit kann der Insolvenzverwalter praktisch garantieren, dass Verlage und Verlagsauslieferungen für ihre ab jetzt verkaufte und gelieferte Ware bezahlt werden“, erklärt Vorsteher Heinrich Riethmüller. Und weiter: „Wir sind zuversichtlich, dass dadurch Klarheit für die Lieferanten hergestellt und die Lieferkette wieder komplett sichergestellt werden kann. Vom Insolvenzverwalter erwarten wir nun, dass er und die Beteiligten alles in ihrer Macht stehende tun, um den Betrieb und Bestand dieses für den Buchmarkt wichtigen Unternehmens zu sichern“.
Riethmüller: „Viele Verlage und Buchhandlungen sind verunsichert und benötigen dringend Klarheit und Unterstützung. Wir stehen mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter und den anderen Beteiligten in Kontakt.“
Der Verband bereitet derzeit für seine Mitglieder einen Leitfaden vor, der ihnen beim Umgang mit der KNV-Insolvenz helfen soll. „Eine externe rechtliche Beratung im Einzelfall kann das allerdings nicht ersetzen. Die vor uns liegende Zeit kann wirtschaftlich angespannt werden, aber es gilt jetzt vor allem, ruhig und besonnen zu bleiben. Als Branche sollten wir weiterhin zusammenstehen und diese Situation bedacht und im Schulterschluss angehen“, so der Vorsteher.
Kommentar hinterlassen zu "KNV-Krise: Mehr Kompetenzen für den Insolvenzverwalter"