Köln, 16. Dezember 2014 – Nach einem erfolgreichen Start am neuen Standort will das Literaturhaus Köln mit Hilfe einer Crowdfunding-Aktion den Umbau seiner Räume abschließen. Regale, die in einem Literaturhaus nicht fehlen dürfen, sollen mit dieser Form der Gemeinschaftsfinanzierung gebaut werden. Auf https://www.startnext.de/literaturhaus-koeln-de sind bereits kurze Zeit nach Kampagnenbeginn 5.450 € zusammengekommen – knapp 70 Prozent der insgesamt auf 8.000 € kalkulierten Aktion. 85 Literaturbegeisterte haben ihre Unterstützung bereits zugesagt.
Crowdfunding ist kein herkömmliches Spendendsammeln, sondern ein Geben und Nehmen. Zwar kann man eine freie Unterstützung leisten, aber es gibt auch „Dankeschöns“, die man sich für seine Geldgabe aussuchen kann. Ein besonderes Highlight ist ein Tischtennis-Match mit Günter Wallraff an dessen eigener Platte in Köln-Ehrenfeld (150 €). Bereits Salman Rushdie und Wolf Biermann sind hier gegen Wallraff angetreten. Dabei lädt Günter Wallraff den Unterstützer nicht nur ein, sondern er überweist selber ebenfalls die gleiche Summe ans Literaturhaus.
Viele Verlage (Bastei Lübbe, DuMont, Greven, Kiepenheuer & Witsch, Manesse) haben Bücher gespendet, z.T. sogar signiert. Es gibt auch Veranstaltungskarten, oder man kann für 400 € einen Abend lang die Räume des Literaturhauses nutzen.
Auch Kölner Autoren haben Dankeschöns beigesteuert: Navid Kermani und Guy Helminger, Liane Dirks und Julia Trompeter, Doris Konradi, Stefan Weidner und Thorsten Krämer – sie alle verzichten auf ihr Honorar. Der Unterstützer kann sich einen Lesungsabend mit diesen Autoren für 500 € sichern.
Das Crowdfunding läuft noch bis zu 27. Januar. Kommen die 8.000 Euro für die Regale bis dahin nicht zusammen, zahlen die Unterstützer kein Geld, und das Literaturhaus muss sich andere Finanzierungswege überlegen. „Wir sind aber sehr optimistisch, dass wir es schaffen“, sagt Bettina Fischer, Leiterin des Literaturhauses. „So viele Leute haben schon ihre Unterstützung zugesagt – jetzt fehlen nur noch 50 Kölnerinnen und Kölner, die je 50 Euro geben – dann haben wir das Ziel erreicht!“
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