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Kölsches Best of Buchmesse

Während sich das who is who der internationalen Buchbranchen jedes Jahr in den Frankfurter Messehallen präsentiert, gilt die begleitende Lesungsprogramme am Main, zumindest verglichen mit der Leipziger Buchmesse („Leipzig liest“), als schwachbrüstig:

– In den vergangenen beiden Jahren zog das von der Stadt Frankfurt konzipierte„Open Books“-Festival nur jeweils 10.000 Besucher an.

– Das vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst initiierte Festival „Leseland Hessen“ verzeichnete 2010 rund 20.000 Zuhörer.

In diese Lücke stößt die Lit.Cologne mit einem parallel stattfinden Mini-Festival am Rhein, dessen Programm heute vorgestellt wurde.

Sieben Veranstaltungen bieten die Kölner zum Debüt in diesem Jahr vom 12. bis 17. Oktober an; zu den Autoren gehören Hochkaräter wie Martin Walser, Doris Dörrie, Hannelore Elsner und Charlotte Roche sowie Umberto Eco (hier das komplette Programm). Insgesamt 6000 Karten stehen ab dem heutigen Montag zum Verkauf.

Zwei Jahre Testphase

Partner der „Best of Buchmesse“ (offizieller Titel ist „Lit.Cologne Spezial“) sind Rheinenergie, Lanxess und WDR5 als Medienpartner. Die Verträge gelten zunächst für zwei Jahre, dann werde überlegt, ob und wie es weiter gehe, erklärte Lit.Cologne-Mit-Geschäftsführer Rainer Osnowski (Foto) heute in Köln.

„Das Veranstaltungsprogramm in Frankfurt ist fürs Publikum nicht so geeignet“, beschreibt Osnowski die Motive für den Herbst-Ableger des Kölner Lesemarathons. Man habe offene Türen bei den Verlagen eingerannt. Die einzigen Vorbehalte seien logistischer Natur gewesen – doch die schnelle ICE-Verbindung zwischen Main und Rhein (rund eine Stunde Fahrtzeit) ermögliche eine Planung von Terminen in Frankfurt und Köln. „Wenn die Autoren am späten Abend wieder in Frankfurt sind, ist es so, als ob sie nie weg gewesen sind.“

„Nicht in die Wirrungen des Veranstaltungsgeschäfts vertricken“

Auf die Frage, ob dies der Auftakt weiterer Festival-Ableger – z.B. in anderen Städten – sei, erklärte Osnowski, entsprechende Pläne gebe es nicht – und verwies auf „Kopien“ der Lit.Cologne in anderen Städten, gemeint sind Harbour Front in Hamburg und Buch Wien. „Wir könnten pro Monat zwei bis drei Veranstaltungen machen, wir wollen uns aber nicht in den Wirrungen des Veranstaltungsgeschäfts verstricken.“

Koordinierende Gespräche mit der Frankfurter Buchmesse habe es nicht gegeben. Vor Jahren habe es entsprechende Kontakte gegeben, als die Kölner ein Festivalprogramm am Main aufbauen sollten, dies sei jedoch an Widerständen in der Frankfurter Stadtverwaltung gescheitert.    

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