BoD setzt mit dem Kurzformat auf einen wachsenden Markt. Erfolgsmeldungen von US-Portalen wie The Atavist oder Byliner zeigen, dass kleine digitale Formen und schnellere Veröffentlichungs-Zyklen Konjunktur haben.
In Deutschland ist der Trend bislang noch kaum ausgeprägt. Zu den Ausnahmen gehören der Verlag Bastei Lübbe, der digitale Serien auskoppelt und international vertreibt und Egmont, wo seit Mitte November 2012 digitale „Sixpacks“ erscheinen: erotische Storys im E-Book-Format, zwischen 70 und 150 Seiten, mit wöchentlichem Update. Doch auch Start-ups wie Mikrotext (alle drei Monate erscheinen zwei „E-Book-Singles“, die thematisch als Lesebündel zusammenhängen, hier mehr) und Culturbooks ( hier mehr) experimentieren mit kleinen E-Books.
Im Ausland sind die Singles inzwischen zum stattlichen Markt mit vielen Bewegungen avanciert:
- Tim Waterstone, Gründer der größten britischen Buchhandelskette Waterstones, kündigte im Frühjahr 2013 seinen Service Read Petite an (buchreport.de berichtete)
- Medium, Publishing-Plattform von Twitter-Mitgründer Evan Williams, hat das E-Book-Portal Matter gekauft (hier mehr).
- Auch die „New York Times“ setzt auf „E-Singles“: Unveröffentlichte Texte, die sich kulturellen, Sport-, Wirtschafts-, Wissenschafts- und Gesundheits-Themen widmen werden für 1,99 bis 2,99 Dollar angeboten.
- Byliner aus San Francisco hat digitale (Mini-)Originalausgaben von hochkarätigen Autoren wie Margaret Atwood oder Jon Krakauer im Programm.
- The Atavist stammt aus Brooklyn (New York), die Titel sind länger als Zeitschriftenartikel und kürzer als Bücher; zu den Investoren zählen der Ex-Google-Chef Eric E. Schmidt und Sean Parker (Ex-Chef bei Facebook). Das Angebot hat buchreport.de erstmals hier vorgestellt.
- The Magazine: Alle zwei Wochen erscheinen rund 5 Beiträge in mittlerer Länge (zwischen Artikel und Buch), das Angebot kostet monatlich 1,99 Dollar.
- Holocene richtet sich an Bastler-Zielgruppen, veröffentlicht werden u.a. Anleitungen, vom Kochen bis zum Roboter-Bau.
- Wattpad: Selfpublishing- und Social-Reading-Plattform, angeblich 1,5 Mio neue Texte pro Monat, 14 Mio Besucher im Monat, konnte kürzlich in einer Series-B-Founding-Runde über 17 Mio Dollar von Investoren einsammeln.
buchreport-Webinar zu kurzen E-Book-Formaten
In einem Webinar skizziert buchreport den Trend und zeigt, wie Verlage ihre Strukturen ändern müssen, um gezielt neue digital-affine Inhalte zu konzipieren. Das Video zum Webinar können Sie hier bestellen.
Noch eine Ergänzung: Der Verlag „Das Beben“ (http://www.verlagdasbeben.de) gehört auch zu den Neugründungen aus dem letzten Jahr, die genau in das Profil gehören.
In dem Zusammenhang möchte ich auch auf unseren E-Book-Verlag das Beben verweisen, in dem seit September 2013 Originalnovellen deutschsprachiger AutorInnen, beispielsweise von Tobias Hülswitt und Marcus Hammerschmitt, erscheinen. http://verlagdasbeben.de/
Nicht vergessen sollte man den Pabel-Moewig Verlag, deren großes Digitalisierungsprojekt kurz vor dem Abschluß steht. (Fast) jedes Perry-Rhodan-Heftchen seit 1961 ist einzeln als E-Book erhältlich.
Auf Piratenseiten gibt es die schon seit Jahren. Aber schön, wenn’s der Verlag dann auch mal checkt.
Noch eine Ergänzung: dotbooks bietet diverse kurze Reihen an. Die Literatur-Quickies mit inzwischen über 60 Titeln, verschiedene Jugendbuch-Serien, historische Serien, Western- und Horrortitel zwischen 70 und 120 Seiten. Und es geht munter weiter…
Kurze Ergänzung:
Der Loewe Verlag und sein Imprint script5 haben ebenfalls eine Reihe von eShorts für Jugendliche und im Bereich Junge Belletristik im Programm:
http://www.loewe-verlag.de/con…