Der Beschluss einer Schulbehörde in der amerikanischen Südstaaten-Provinz löst vielfach Gegenprotest aus – und verschafft dem Comic-Klassiker „Maus. Die Geschichte eines Überlebenden“ (auf Deutsch bei S. Fischer) so weltweit einen Aufmerksamkeitsschub und eine neue Leserschaft.
Ausgelöst hat die Kontroverse ein Schulbezirk im US-Bundesstaat Tennessee, der die vielfach ausgezeichnete Holocaust-Graphic-Novel von Art Spiegelman aus seinem Lehrplan strich, weil er, so die Begründung, die jugendlichen Leser vor der „groben Sprache“ und den „anstößigen Nacktdarstellungen“ in einzelnen Szenen schützen wolle. Genau diese Szenen spielen allerdings im Konzentrationslager Auschwitz und lassen sich wohl kaum „harmloser“ umsetzen.
Der bereits im vergangenen Jahr gefasste Beschluss wurde kurz vor dem Holocaust-Gedenktag am 27. Januar einer breiteren Öffentlichkeit bekannt und schlug nicht nur in den USA große Wellen, wo TV-Stationen Interviews mit Spiegelman ausstrahlten und „Maus“ zwischenzeitlich bis auf Platz 1 der Amazon-Charts katapultierten.
Auch in Deutschland wurde der Fall des angeblich anstößigen Comic-Klassikers vielfach in den Medien aufgegriffen und kritisiert – mit direkten Auswirkungen auf die Verbreitung des Werkes. „Maus“ – die erste deutschsprachige Ausgabe erschien bereits 1989, damals noch bei Rowohlt – ist zwar bis heute ein veritabler Dauerseller, doch Ende Januar schnellten die Verkäufe in täglich sogar wieder dreistellige Höhen. Ein Verkaufserfolg, der auch in den ersten Februartagen noch anhielt.
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