Mode- und Buchladen Lieblings Frankfurt ist insolvent
Konzeptstore in der Krise
Kürzlich erst wurde das Einzelhandelskonzept vom HDE mit dem Sonderpreis geehrt, jetzt steckt Lieblings in Frankfurt vor dem Aus. Das Mode-, Beauty- und Buchgeschäft – mit großer Präsentation von Büchern des Taschen Verlags – hat kein Geld mehr.
Wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet, hat die Lieblings Frankfurt GmbH & Co KG beim Amtsgericht Frankfurt Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Zur vorläufigen Insolvenzverwalterin wurde die Frankfurter Rechtsanwältin Hildegard Hövel bestellt. Der Laden in der Stephanstraße solle zunächst geöffnet bleiben, nach neuen Investoren werde gesucht.
Lieblings Frankfurt wurde im August 2013 eröffnet. Die Geschäftsführer Oliver Hergeth und Joachim Kleinert, die auch in Fulda mit einer Lieblings-Filiale präsent sind, hätten sich bereits nach den ersten acht Wochen in der Mainmetropole enttäuscht über die fehlende Frequenz und die mangelnde Resonanz auf das eigenwillige Lieblings-Konzept geäußert, so die „LZ“.
Der Konzeptstore wurde vom Einzelhandelsverband HDE für seinen „exzellenten Service“ und „die kreativen Ideen zum Thema Mode und Beauty“ ausgezeichnet. In diesem Zusammenhang wurde ebenfalls die Immobilie MA*, in der Lieblings sein Ladenlokal hat, prämiert.
In der Begründung heißt es außerdem: Lieblings „setzt nach ihrem Erfolg in Fulda ihre Erfolgsstory nun in Frankfurt fort. Lieblings… hat etwas kreiert, was sicher wieder eine Benchmark sein kann für innerstädtische Revitalisierungen von in die Jahre gekommenen Gebäuden wie hier die ehemalige Diamantenbörse in Frankfurt.“ Und: „Ja, es ist kein Ladenbau im bekannten Sinne: Es ist eine Inszenierung einer Welt, die auf die Sinne zielt. Natürlich ist der Geschäftszweck Ware zu verkaufen. Hochwertiger Luxus bis zur Bezahlbarkeit in der Textil- und Schuhauswahl. Accessoires, ausgewählte Bücher, Geschenke und Bildbände, ausgesuchte und selten zu findende Cosmetics und Düfte. Zwischendurch einen Snack, einen Latte Macchiato oder Espresso innen oder auf der Terrasse…“
Ein hübscher Laden mit hochpreisigem Angebot, ja sicher. Aber: 3-Y-Lage in einer frisch aufgehübschten Immobilie mit entsprechend saftiger Miete – da braucht es einen großen Geldbeutel zum Durchhalten. Ein wenig Ortskenntnis hätte wohl auch nicht geschadet…
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