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Kosten und Kapazitäten

Ein Gründungsmitglied koppelt sich ab: Das Literaturhaus Frankfurt, vor zehn Jahren am Knüpfen der ersten Maschen des Netzwerkes der Literaturhäuser beteiligt, wird den Zusammenschluss verlassen. „Wir möchten die Ressourcen künftig auf die Entwicklung und Verstetigung des eigenen Programms konzentrieren“, erklärt Hauke Hückstädt, seit Mai 2010 Leiter des Literaturhauses Frankfurt.

Es geht ihm aber nicht nur um Kapazitäten, sondern auch um Kosten. Den monatlichen Beitrag in Höhe von 450 Euro für die Netzwerkkasse, aus der auch die Geschäftsstelle des Zusammenschlusses unterhalten wird, wollen die Frankfurter künftig lieber für die eigene Literaturhaus-Arbeit ausgeben. „Wir bedauern das, müssen es aber akzeptieren“, kommentiert Rainer Moritz, Chef des Literaturhauses Hamburg und Sprecher des Netzwerkes, den Schritt.

Der Verbund setzt seine Arbeit im Bereich der Literaturveranstaltungen jetzt mit den verbleibenden elf Häusern in Basel, Berlin, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Rostock, Salzburg, Stuttgart und Zürich fort. In diesem Jahr stehen u.a. folgende Aktivitäten auf der Agenda:

  • Die 2012 gestartete „Sommer-Akademie“, eine Schreibwerkstatt für Jugendliche, wird fortgesetzt.
  • Auf der Leipziger Buchmesse (14.–17. März) wird der Preis der Literaturhäuser vergeben, die Auszeichnung ist mit einer Lesereise verbunden.
  • Laut Moritz „noch nicht vollständig in trockenen Tüchern“ ist derzeit ein geplanter Autorenaustausch mit Brasilien, dem diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse (9.–13. Oktober).

Kommentare

1 Kommentar zu "Kosten und Kapazitäten"

  1. Man nehme Autoren, die das FAZ-Feuilleton gut findet und lasse diese Lesungen dann von FAZ-Redakteuren moderieren – und schwupps haben wir einen wesentlichen Teil der Programmarbeit des Frankfurter Literaturhauses gestemmt. Dann nehme man noch Rat und Moderation vom Hessischen Rundfunk, und schon ist das Leben schön und die Programmarbeit wird allerorten gelobt.
    Wozu muss man dann noch kooperieren mit anderen Literaturhäusern? Ist doch lästig. Und mit 450 Euro im Monat ist das ja auch wirklich sündhaft teuer!
    Nein nein, diese Entscheidung ist sinnvoll und richtig …

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