Der Kassensturz zur Befindlichkeit des stationären Buchhandels erfolgt am 1. Mai oder vielleicht eine Woche später, um auch noch den Muttertagsimpuls einzufangen. Bis dahin müsste einiges passieren, um die tiefe Delle halbwegs auszubügeln, die bis Ende März das Geschäft trübt.
Spätestens im Mai wird näher hingeschaut, welche Konzepte eher tragen, wo Verlierer und Gewinner sind, schließlich erfahren einige Solisten auch in diesen Tagen Firmenkonjunkturen. Weitere Fragen: „Passen“ die stationären Rückgänge und die Online-Zuwächse zueinander oder gibt es andere Variablen, die die Buchkonjunktur beeinflussen? Und: Wie weit können die 19%-Mehrwertsteuer-Artikel eine schwächelnde Nachfrage im Buchbereich ausgleichen?
Es bedarf bei aller Ursachenforschung keiner großen Prognose, dass angesichts des wachsenden Drucks auf den stationären Buchhandel auch die Personalfrage wieder in den Mittelpunkt rückt – als immer noch größter Kosten- wie Konzeptfaktor. Auch kleinere und mittlere Buchhandlungen werden an den Schrauben drehen und jetzt ähnlich wie die Filialisten ihren Mitarbeitern noch mehr Flexibilität abverlangen, um ruhigere Tageszeiten bis hin zu frequenzarmen Wochen mit kleinerer Besetzung zu fahren, ohne allzu viel Profil zu verlieren.
Bescheidene Bezahlung, Kompetenzverlust in Filialbetrieben (wie aktuell vor allem bei der DBH beklagt), eine häufiger verlangte Präsenz auf Abruf, das alles wird die einst große Attraktivität des Buchhändlerberufs weiter schmälern. Und da ist – wie bei der aktuellen Umsatzbetrachtung – die fortschreitende Digitalisierung der Branche noch gar nicht eingepreist.
Dem ist nichts hinzuzufügen, außer dem üblichen „aufregende Zeiten“ !