Die Ernst H. Klett Stiftung Merkur verleiht in diesem Jahr erstmals einen Förderpreis für herausragende Dissertationen, den Merkur-Preis. Erster Preisträger ist der in Luzern lehrende Wissenschaftshistoriker Kris Decker. Ausgezeichnet wird er für die Arbeit »Im Hinterland der Daten. Fragmente zur schriftbasierten Klimaforschung« (Betreuer, Prof. Dr. Christoph Hoffmann). Die offizielle Übergabe des Preises wird im Februar 2020 in den Berliner Redaktionsräumen des Merkur stattfinden.
In seiner Dissertation analysiert Decker argumentativ präzise und sprachlich brillant, wie die Klimatologie mit dem Problem umgeht, dass sie für die Rekonstruktion der Klimageschichte die Daten aus „natürlichen“ Archiven (Tropfsteine, Eiskerne, Seesedimente, Baumringe) mit den damit teilweise inkompatiblen Beschreibungen aus schriftlichen Überlieferungen (Wetterdiarien, Stadtchroniken, Ernteregistern) korrelieren muss.
Der Merkur-Preis wird einmal im Jahr für eine Dissertation aus den Geistes-, Kultur-, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften vergeben, deren fachliches, methodisches und literarisches Niveau überdurchschnittlich ist und die ihren Gegenstand aus einer in produktiver Weise unkonventionellen Perspektive in den Blick nimmt. Für den Preis infrage kommen Arbeiten, die in den vorangegangenen drei Jahren eingereicht, in deutscher Sprache verfasst und nicht bereits mit einem anderen Preis ausgezeichnet wurden (ob verteidigt oder nicht, ob publiziert oder nicht, spielt hingegen keine Rolle). Die Preissumme beträgt 3.000 Euro.
Über die Vergabe des Preises entscheiden die Mitglieder von Kuratorium und Vorstand der Stiftung im Einvernehmen mit den Herausgebern der Zeitschrift Merkur. Geeignete Dissertationen sucht die Stiftung über die Vermittlung von Akademiker/innen aus den o.g. Disziplinen aus. Empfehlungen sind willkommen, Eigenbewerbungen hingegen nicht möglich. Der Merkur-Preis wird zunächst bis einschließlich 2022 vergeben.
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