Die Buchmärkte weltweit blicken mit Sorge auf ihre Lieferketten: Die sonst so gut austarierte Buchproduktion und -logistik ist aus dem Takt geraten. Was bedeutet das fürs 4. Quartal? Und wie geht es auch ganz grundsätzlich weiter?
Jörg Sundermeier ist Mitte September in die Offensive gegangen, damit sich im Buchhandel nicht der Eindruck mangelnder Professionalität festsetzt. Denn kaum hatte sich der Verleger des Verbrecher Verlags über die Longlist-Nominierung von Dilek Güngörs Roman „Vater und ich“ beim Deutschen Buchpreis gefreut, musste er vermelden, dass er die Nachfrage eine Woche lang nicht bedienen kann. Das liege nicht an falscher Planung des Verlags, sondern an Materialknappheit und stockenden Lieferketten, die derzeit auch viele Industrien vom Baugewerbe bis zur Elektronikbranche ausbremsen. Beim Nachdruck-Auftrag am Tag der Longlist-Verkündung habe sich Clausen + Bosse, Teil der großen europäischen Buchdruckgruppe CPI, zwar optimistisch gezeigt, aber auch gleich vor einem möglichen Produktionsstau wegen der anhaltend schwierigen Lage in der Beschaffung gewarnt.
Sundermeier, der sich bei der Kurt-Wolff-Stiftung und im Börsenverein für die Belange unabhängiger Verlage engagiert, will unbedingt vermeiden, dass der Eindruck entsteht, „die Kleinen“ hätten ihre Planungs- und Produktionsprozesse nicht im Griff, während bei den Konzernverlagen die Zahnräder effizient ineinanderlaufen. Tatsächlich gehören Beschaffungs- und Lieferprobleme zu den Risikoszenarien und Herausforderungen dieses Herbstes und dürften in der Hochsaison das eigentliche Glück unerwartet hoher Nachfrage auch in anderen Häusern trüben.
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