Die deutschen Bildungsverlage haben auf ihrer Jahresversammlung die Haltung von Ländern und Gemeinden kritisiert, bei den Etats für Bildungsmedien immer weiter zu sparen – statt die Budgets vor dem Hintergrund der Bildungsreformen deutlich aufzustocken. Außerdem wurde bei der 54. Hauptversammlung des VdS Bildungsmedien in Lindau der Vorsitzende des Verbandes, Wilmar Diepgrond, in seinem Amt auf weitere drei Jahre bestätigt.
Im vergangenen Jahr, heißt es in einer Pressemitteilung, sei der Umsatz mit Schulbüchern und Bildungssoftware in den allgemein und berufsbildenden Schulen um vier bis fünf Prozent auf 333 Mio Euro gesunken. Ursachen: ein Rückgang bei den privaten Schulbuchausgaben der Eltern und Schüler durch Änderungen der Lernmittelfreiheit bei stagnierenden staatlichen Ausgaben für Bildung.
Weitere Ergebnisse und Forderungen der Bildungsverlage:
- Die wirtschaftliche Situation sei 2009 sehr kritisch – wegen geringerer Steuereinnahmen sackten die kommunalen Budgets für Schulbücher und Bildungsmedien weiter ab.
- Das Konjunkturprogramm II der Bundesregierung sollten Städte und Gemeinden nutzen, um in Bildungsmedien, Schulbücher und professionell gestaltete Unterrichtssysteme zu investieren.
- Besonders wichtig für die Bildungsverlage sei ein effektiv funktionierendes Urheberrecht – das bedroht sei durch laufende Forderungen nach Open-Access-Regelungen, Ausweitung der Schrankenregelungen und kostenlosen Nutzungsmöglichkeiten.
- Als Vorsitzender des Verbandes wurde Diepgrond (Bildungsverlag Eins) für weitere drei Jahre wieder gewählt, in ihren Vorstandsämtern bestätigt wurden Michaela Hueber (Hueber Verlag), Andreas Klinkhardt (Verlag Julius Klinkhardt) sowie Karl Slipek (Ernst Klett Verlag). Weitere Vorstandsmitglieder sind Wolf-Rüdiger Feldmann (stellv. Vorsitzender, Cornelsen Verlag), Hans-Dieter Möller (Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers) und Gerd-Dietrich Schmidt (Duden Paetec Schulbuchverlag).
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