In den Auseinandersetzungen um höhere Löhne zwischen Amazon und Verdi hat die Gewerkschaft den Druck erhöht: Seit der Frühschicht streiken die Mitarbeiter der Versandlager in Bad Hersfeld und Leipzig. Die Arbeitsniederlegungen soll bis Samstag dauern – und auch für die Kunden zu spüren sein.
Verdi rechnet damit, dass sich in Bad Hersfeld 400 bis 600 Mitarbeiter am Streik beteiligen werden. Insgesamt hat Amazon in Bad Hersfeld rund 3300 Beschäftigte. Im Amazon-Versandzentrum in Leipzig hat ebenfalls ein dreitägiger Streik begonnen. Am Morgen hatten sich laut Verdi bereits rund 200 Mitarbeiter der Frühschicht vor dem Werksgelände versammelt, um höhere Löhne zu fordern „Wenn so viele Leute draußen sind, kann das nicht einfach kompensiert werden“, erklärte Ver.di-Bereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago in Leipzig. Kunden müssten sich auf Lieferverzögerungen einstellen.
Die Arbeitnehmervertreter drohen mit weiteren Streiks, die Amazon besonders im Weihnachtsgeschäft empfindlich treffen sollen. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu Arbeitsniederlegungen an Amazon-Standorten, weil Verdi einen Tarifvertrag nach Konditionen des Einzel- und Versandhandels fordert (buchreport.de berichtete). Amazon orientiert sich hingegen an den Tarifen der Logistikbranche. Bislang zeigte sich der Online-Riese von den Streiks unbeeindruckt, hatte allerdings im Juli ein Weihnachtsgeld Höhe von 400 bis 600 Euro versprochen.
Kommentar hinterlassen zu "Kunden müssen mit Verzögerungen rechnen"