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Kunden-Vertrauen erschüttert

Unter dem Strich trotz der großen Entlassungswelle glimpflich ausgegangenen für Weltbild. Zumindest konnte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz eine Zerschlagung verhindern, und mit Droege gibt es einen Investor, der sich langfristig engagieren möchte. Doch jetzt müssen die Augsburger alles daran setzen, das Vertrauen vieler Kunden wiederzuerlangen. Eine Studie zeigt, wie dringlich das ist.
YouGov, ein börsennotiertes Institut für Markt- und Organisationsforschung, das hierzulande in Köln sitzt, hat im Rahmen des eigenen „Markenmonitors BrandIndex“ analysiert, wie sich Weltbild fast zehn Monate nach der Insolvenzanmeldung beim Kunden schlägt:
  • Weltbild sei, abgesehen von Amazon, der bekannteste Buchhändler Deutschlands, die im BrandIndex gelistet seien: 83% der Deutschen geben demnach an, die Marke zu kennen. Dies seien 13 Prozentpunkte mehr, als Thalia oder Hugendubel erreichten. Auch bei den Kategorien Aufmerksamkeit und Wahrnehmung sei Weltbild gut aufgestellt.
  • Die Probleme von Weltbild bestünden aber in der mangelnden Kundenzufriedenheit. Während das Unternehmen kurz vor der Insolvenz in der Kategorie „Zufriedene Kunden“ einen Wert von +38 Punkten (auf einer Skala von -100 bis +100 Punkte) erreicht habe, sei der Wert inzwischen auf nur noch +28 Punkte abgerutscht. Die Konkurrenten Mayersche, Thalia, Hugendubel, buch.de und buecher.de (de facto kein Konkurrent, sondern eine Weltbild-Tochter, d. Red.) hätten allesamt bessere Werte erreicht. 
  • Ähnlich sei die Entwicklung bei der Weiterempfehlungsbereitschaft: Kurz vor der Insolvenz habe Weltbild einen Wert von +20 Punkten erreicht, inzwischen seien es nur noch +12 (je mehr Punkte, desto höher die Bereitschaft der Kunden, ein Unternehmen weiterzuempfehlen).
  • Das Abschneiden in der Kategorie „Allgemeiner Eindruck“ zeige, dass Weltbild heute bei den Kunden deutlich weniger Vertrauen genieße als noch im vergangenen Jahr.
„Eine Insolvenz erschüttert das Vertrauen der Kunden immer – und noch ist nicht lange öffentlich bekannt, dass es mit Weltbild überhaupt weitergeht“, vermutet das Marktforschungsinstitut. Die Bekanntheit der Marke und Beliebtheitswerte vor der Insolvenz könnten genug Hoffnung geben, dass die Kunden ihr Vertrauen in Weltbild bald zurückerlangen werden.

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