Der Verleger Ulrich Keicher hat den mit 35.000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Preis 2021 erhalten. Seit fast vier Jahrzehnten bereichere Keicher das literarische Leben mit einem weit gespannten Programm selbst hergestellter Bücher, begründet das Kuratorium der Kurt-Wolff-Stiftung (KWS): „Seine sorgfältig gestalteten schmalen Bände schlagen Brücken zwischen Literatur und bildender Kunst. Sie entfalten in Essays und Notizen, Gedenkblättern und Erinnerungen, Kommentaren und Reflexionen das große Spektrum kleiner Prosa und der Welt der Gedichte.“
Der 1943 in Stuttgart geborene Antiquar und Verleger ist heute mit seinem Verlag ansässig in Leonberg-Warmbronn. Als erstes Buch hatte er 1973 eine Gedichtauswahl von Christian Wagner im Theiss Verlag Stuttgart veröffentlicht, 2003 eine zweibändige Wagner-Ausgabe als Veröffentlichung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung im Wallstein Verlag. 1983 gründete er seinen Ulrich Keicher Verlag mit vorwiegend literarisch bibliophilen Broschuren, deren Umfang bis heute auf über 350 Titel angewachsen ist, darunter Büchner-Preisträger, aber auch bedeutende Autoren literarischer Randgebiete bis hin zu Debütanten.
Edition Coverso mit Förderpreis ausgezeichnet
Den mit 15.000 Euro dotierten Förderpreis erhält die Edition Converso, die seit ihrer Gründung im Jahr 2018 dem deutschsprachigen Publikum „die Vielfalt der Kulturen des Mittelmeerraums in erzählender Prosa, Lyrik und gehaltvollen Sachbüchern näher bringt“, heißt es in der Begründung. Mit kleiner Infrastruktur und großer Wirkung stelle der noch junge Verlag Zusammenhänge her zwischen den Literaturen in Südeuropa, dem Balkan, Nordafrika und dem Nahen Osten.
Dem Kuratorium der KWS gehören Ulrich von Bülow, Renate Georgi, Joachim Kersten (Vorsitzender), Nadine Meyer, Lothar Müller, Oliver Schenk, Annegret Schult und Erdmut Wizisla an.
Kommentar hinterlassen zu "Kurt-Wolff-Preis 2021 geht an Ulrich Keicher"