Während sich für Amazon die längere Auslieferung aus Polen offenbar wegen des niedrigeren Lohnniveaus in Polen und des Ausweichens vor den Verdi-Streiks rechnet, kommen auf die Verlage – die Amazon anders als den klassischen Buchhandel portofrei beliefern – höhere Transportkosten hinzu. Logistisch, signalisieren die Auslieferungen, ist die Lieferung nach Polen kein Problem, die Transportkosten werden nach ersten Daumenpeilungen allerdings zweistellig steigen, laut VVA-Chef Stephan Schierke im ungünstigsten Fall um bis zu 50%. BroCom-Geschäftsführer Matthias Heinrich verweist neben den längeren Wegen auf Mehrkosten durch womöglich kleinteiligere Sendungen, die sich auf die zusätzlichen Standorte verteilen.
Die KNV-Gruppe bietet auch für die Lieferung nach Polen die Leistungen ihres Bücherwagendienstes an. In der VVA wird unterdessen an einem Parkmodell gearbeitet, um möglichst volle LKW-Ladungen über die Grenze zu schicken und damit die Kosten zu drücken. Voraussetzung ist, dass sich Amazon darauf einlässt, dass statt täglicher Anlieferung nur zwei- bis dreimal in der Woche ein Transporter an der Rampe andockt. Die Vereinnahmung größerer Lieferungen könnte auch im Interesse der Amazon-Logistik sein, hofft Schierke, den Schaden klein zu halten, sonst werde es teuer.
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