Die Turbulenzen im niederländischen Buchmarkt reißen nicht ab. Nach der Fastpleite von Buchfilialist Selexyz im Frühjahr (buchreport.de berichtete) sorgt jetzt die in den Niederlanden und Belgien aktive Verlagsgruppe Veen Bosch & Keuning (VBK) für Schlagzeilen. Sie geht am 1. November in den Besitz des Managements und der Mitarbeiter über. Finanziert wird der Deal, über dessen finanzielle Details sich alle Beteiligten in Schweigen hüllen, u.a. von der ING Bank, die auch eine Minderheitsbeteiligung an VBK hält.
Die größte Publikumsverlagsgruppe der Niederlande ist 2001 aus dem Zusammenschluss der bis 1999 zu Wolters Kluwer gehörenden Veen Uitgevers Groep und Bosch & Keuning entstanden. 2005 wurde das Unternehmen vom Zeitungsverlag Noordelijke Dagblad Combinatie (NDC) übernommen, der seither als NDC/VBK de uitgevers antritt.
Ganz überraschend kommt der Inhaberwechsel freilich nicht. Im Nachbarland war schon seit Monaten bekannt, dass Eigentümer NDC/VBK sich künftig ausschließlich auf das Zeitungsgeschäft konzentrieren will und deshalb für die Buchverlage ein neues Zuhause sucht. Offen ist die Zukunft des Fachverlags Thieme Meulenhoff, für den ebenfalls ein Käufer gesucht wird.
Mit Zahlen geht NDC/VBK nur sehr sparsam an die Öffentlichkeit. Vom Gesamtumsatz in Höhe von 322 Mio Euro entfielen im Jahr 2010 laut Geschäftsbericht 28% auf Veen Bosch & Keuning, also 90 Mio Euro. Zur Verlagsgruppe gehören namhafte Imprints wie Ambo/Anthos, Atlas-Contact, de Fontein und Luitingh-Sijthoff.
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