In Frankreich steht das Thema Ebook-Verleih in Bibliotheken aktuell weit oben auf der Agenda von Branchenverbänden und Politikern. Während hierzulande eine branchenweite Lösung nicht in Sicht ist, weil der Börsenverein übergreifende Gespräche mit dem DBV aus kartellrechtlichen Gründen ablehnt, haben sich im Nachbarland u.a. mehrere Bibliotheksverbände, der Verleger- (SNE) und Buchhändlerverband (SLF), Autorenvertreter und die Kulturministerin Fleur Pellerin auf einige Ziele geeinigt.
In dem gemeinsam verfassten Papier „Empfehlungen für eine Verbreitung von Ebooks durch die öffentlichen Bibliotheken“ zeigen die Beteiligten die Voraussetzungen für eine faire Lösung auf. Zentrale Punkte:
- Für Bibliotheken müssen alle digitalen Verlagstitel zugänglich sein.
- Allen Buchhändlern müssen die gleichen Titelinformationen und Metadaten zur Verfügung stehen, damit bei der Vergabe der öffentlichen Aufträge kein Händler im Nachteil ist.
- In den einzelnen Bibliotheks-Einrichtungen muss die Möglichkeit zur Ebook-Lektüre gewährleistet sein.
- Für die Ausleihe müssen Lösungen entwickelt werden, die im Sinne der Rechteinhaber sicherstellen, dass nur der jeweils dazu berechtigte Bibliotheksnutzer Zugriff auf einen Titel hat.
- DRM ist zwar ein legitimes Mittel im Kampf gegen Ebook-Piraterie, darf aber keineswegs die Nutzung einschränken bzw. den Zugang erschweren.
- Um die perspektivisch besten Leihmodelle zu finden, ist es nötig, mit verschiedenen Bezugskonzepten, u.a. Abonnement, zu experimentieren.
Mehr zum Thema Ebook-Leihe in diesem buchreport-Dossier.
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