„Die für mich als Autorin sichtbaren Arbeitsprozesse in den mir bekannten Verlagen sind auf dem Stand der frühen neunziger Jahre. Ich wundere mich über dieses fehlende Interesse an den Werkzeugen der Textverarbeitung in einer Branche, in der der Text doch einigermaßen zentral ist“, sagt Autorin und Digital-Expertin Kathrin Passig (Foto: Jan Bölsche). Im pubiz-Interview erklärt sie, warum vernetztes Lektorieren bessere Texte erzeugt.
Etliche Word-Dokumente im E-Mail-Fach, handschriftliches Übertragen von Korrekturen: Für Kathrin Passig ist die Lektoratsarbeit in ihrer jetzigen Form umständlich und unzeitgemäß. Im Joint Editing, der gemeinsamen Textbearbeitung, erkennt sie u.a. folgende Vorteile:
- Herummailen fällt weg, jeder hat Zugriff auf die aktuelle Textfassung
- Mehrere Co-Autoren können den Text gleichzeitig bearbeiten
- Schlechte Argumente und Passagen werden frühzeitig erkannt und können eher getilgt werden
Kathrin Passig ist Schriftstellerin und Journalistin. Ihre Werke wurden in 11 Sprachen übersetzt. 2006 erhielt sie den Bachmann-Preis für „Sie befinden sich hier“ und den Grimme Online Award für den „Riesenmaschine“-Blog, den sie technisch und redaktionell maßgeblich prägte. Ihre mit Sascha Lobo verfasste Trödel-Anleitung „Dinge geregelt kriegen“ wurde ein Bestseller.
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