Eine clevere Marketingaktion von James Patterson: Der US-Schriftsteller verschenkt 1000 digitale Exemplare seines Romans „Private Vegas“ mit eingebauter Selbstzerstörungsfunktion. Jedes Ebook ist mit einer Stoppuhr versehen, die weder zu abzuschalten noch anzuhalten ist.
Sobald man das Ebook aktiviert, beginnt der Wettlauf mit der Zeit: „24 Stunden, nachdem man angefangen hat, das Buch zu lesen, verschwindet es“, erklärt Patterson. Verbunden ist die Aktion mit einem PR-trächtigen Wettbewerb: Die Leser können den Lesefortschritt der anderen Nutzer verfolgen und ihnen Zeit stehlen, berichten „Washington Post“ und „SPIEGEL ONLINE“.
Alternativ können die Leser auch für 294,038 Dollar ein komplettes Action-Paket buchen:
Wer das Buch nicht rechtzeitig ausgelesen hat oder gleich auf Nummer Sicher gehen will, kann es auch regulär im Handel kaufen – aber das wäre ja fast schon langweilig.
Hintergrund der Aktion: Da immer mehr Buchhandlungen schließen müssten, sei es zunehmend schwer, auf Bücher aufmerksam zu machen, so Patterson. Verleger müssten deshalb so kreativ sein wie Filmproduzenten.
Ich persönlich finde es eine nette Idee und bin neugierig.
Wer mag kann es versuchen, dass ebook in 24 Stunden zu lesen und bekommt es geschenkt. Wer sich dem Stress nicht aussetzen möchte, liest es normal langsam und kauft es sich dafür regulär im Handel.
Was daran jetzt scheußlich oder verzweifelt sein soll, erschließt sich mir nicht so recht.
Clever? Ich finde es scheußlich. Ein Geschenk, dass mir der Schenker wegreisst, wenn ich es mag. Wird beim Essen mit dem Autor auch der Nachtisch kurz vor satt weggenommen? Bei allem Respekt für originelle Ideen und Wunsch etwas wegen des Urheberrechts zu tun: Ein Buch will ich geniessen wann und so oft und lange ich will. Wie ein gutes Essen. Das hier macht es zu Fastfood, das man an der Ecke runterschlingt. Und vielen wird von so was schlecht.
Bescheuert oder verzweifelt.
Gibt es bald die Schnelleseolympiade?