„Der englische Patient“ (1992) von Michael Ondaatje wurde als bester Roman in der Geschichte des Booker-Preises mit dem Golden Man Booker Prize ausgezeichnet. Der Sonderpreis wurde einmalig anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Literaturauszeichnung vergeben.
Eine fünfköpfige Sonder-Jury hatte 5 Booker-prämierte Bücher im Voraus ausgewählt. Jeder Juror war für ein Jahrzehnt verantwortlich und entschied sich für ein Buch daraus. Danach konnte die Öffentlichkeit einen Monat lang auf der Website des Booker-Preises für seinen Favoriten stimmen. Der Booker-Preis gilt als die wichtigste Auszeichnung für Literatur in der englischsprachigen Welt.
Ondaatje konkurrierte mit:
- V.S. Naipaul (1971): „In einem freien Land“ (Fischer)
- Penelope Lively (1987): „Moon Tiger“ (dtv)
- Hilary Mantel (2009): „Wölfe“ (Dumont)
- George Saunders (2017): „Lincoln im Bardo“ (Luchterhand)
In Deutschland hat sich „Der englische Patient“ laut „FAZ“ als Hardcover bei Hanser von der Veröffentlichung im Herbst 1993 bis zum deutschen Kinostart der gleichnamigen Verfilmung im Februar 1997 rund 40.000 mal verkauft. Die Verfilmung von Regisseur Anthony Minghella räumte 9 Oscars ab und machte den Roman deutlich bekannter. Die bei dtv erschienene Taschenbuchausgabe stieg im März 1997 auf der SPIEGEL-Bestsellerliste ein, kletterte bis auf Platz 1 und hielt sich viele Wochen auf der Liste.
Zum Inhalt: Am Ende des Zweiten Weltkriegs treffen drei Männer und eine Krankenschwester in einer zerbombten Villa in der Toskana aufeinander. Zwischen Ihnen entsteht ein vielschichtiges und eigenartiges Beziehungsgeflecht. In ihren Gesprächen und Monologen verschwimmen Vergangenheit und Gegenwart.
Michael Ondaatje wurde 1943 in Sri Lanka geboren und lebt heute in Toronto. Der Booker-Preis machte ihn weltberühmt. Sein neuer Roman „Kriegslicht“ erscheint am 20. August auf Deutsch bei Hanser.
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