Der Wissenschaftsverlag Springer Science + Business Media will noch vor der Sommerpause auf das Börsenparkett treten. Parallel verhandeln die Eigentümer aber weiter mit möglichen Käufern.
Mit dem Börsengang will der Verlagskonzern rund 760 Mio Euro einnehmen, meldet die Verlagsgruppe. Die Aktien sollen in Deutschland und Luxemburg privaten und institutionellen Investoren öffentlich angeboten werden. Im weiteren Ausland, darunter die USA, sollen die Papiere institutionellen Anlegern offeriert werden. Laut Reuters soll rund ein Drittel von Springer Science in Streubesitz kommen, dies entspreche einem Börsenwert von rund 2,3 Mrd Euro. Weitere Details:
- Die Aktien sollen im Prime Standard des regulierten Marktes der Frankfurter Wertpapierbörse platziert werden.
- Ziel des IPO: Die Schulden sollen verringert und so mehr finanzielle Flexiilität erreicht werden.
- Die aktuellen mehrheitlichen Eigentümer, die schwedische Private-Equity-Firma EQT und der Staatsfonds GIC aus Singapur, wollen laut Springer SBM als Mehrheitseigner an Bord bleiben.
- Für den Börsengang wird die Springer SBM GmbH in eine AG umgewandelt.
- Als Konsortialbanken fungieren Goldman Sachs und JP Morgan Chase.
Der Börsengang ist allerdings weiterhin nur eine von zwei Möglichkeiten. Laut Bloomberg will EQT im Juni weitere Übernahme-Angebote für Springer SBM entgegennehmen und den Börsengang notfalls abblasen. Zu den Interessenten gehörten die Private-Equity-Firmen BC Partners und KKR sowie Providence Equity Partners. Laut Reuters liegen die Angebote bei bis zu 3,5 Mrd Euro.
Bertelsmann, lange Zeit ebenfalls am Fachverlags-Riesen interessiert, hatte im Frühjahr abgewunken.
Springer SBM erzielte 2012 einen Umsatz in Höhe von 874,8 Mio Euro (+11,6%), das bereinigte EBITDA lag bei 343,7 Mio Euro (+12,4%).
EQT und GIC hatten den Verlag 2010 für 2,3 Mrd Euro den Investoren Cinven und Candover abgekauft.
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