Wer in der Vergangenheit mit seinem MP3-Spieler in einen Buchladen gelaufen ist, um sich ein Hörbuch herunterzuladen, war ein Exot. Experimente mit den Hörbuch-Tankstellen mussten deshalb eingestellt werden. Jetzt aber gehen Hugendubel, Libreka und der Dienstleister 4bit in die Offensive, wollen sozusagen den Kraftstoff umstellen und im Laufe dieses Jahres Zapfsäulen für E-Books in die Buchhandlungen bringen.
Werden diese Download-Stationen mehr Erfolg haben als ihre auf die mobilen „Hör-Geräte“ zielenden Vorläufer? Die technikaffinen Nutzer, die derzeit Geld ausgeben für die als wirklicher Buchersatz noch nicht befriedigenden und technisch in kürzester Zeit veralteten E-Book-Lesegeräte, werden in den seltensten Fällen Probleme mit dem Internetzugang haben. Warum also sollten sie ihr Gerät in einen Buchladen schleppen und sich dort zum Download anstellen?
Inhaltliche Beratung? Viele Internetnutzer fühlen sich von den Kommentaren anderer User und von Online-Rezensionen besser beraten als von buchhändlerischen Verkäufern in den immer mehr zu Literatursupermärkten mutierenden Buchhandlungen. Und dann ist da noch das Argument, dass gerade ältere Menschen, mit E-Book-Lesegeräten die Buchläden aufsuchen würden – die Best oder Silver Ager schließen doch gerade in technologischer Hinsicht zu den jüngeren Generationen auf und sind der Internetnutzung gar nicht abgeneigt!
So verständlich es ist, dass der stationäre Buchhandel nicht nur ein paar Lesegeräte verkaufen, sondern auch weiter mit Inhalten handeln möchte: Es will kein Grund einleuchten, ein so auf den Konsum via Internet zugeschnittenes Medium wie das E-Book in einem Ladenlokal einzukaufen.
Kommentar hinterlassen zu "Lieber im Netz"