Schwarzkopf & Schwarzkopf pflegt auch ein Sportprogramm. Den Schwerpunkt bilden Bücher mit 111 Gründen für einen Fußballverein.
Ein kleiner Verlag, ein breites Programm: Der Berliner Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf bietet Titel für viele Abteilungen einer Buchhandlung an und hat sich auch als Bestsellerverlag mit flotten Titeln einen Namen gemacht, etwa mit Satirischem („Schantall, tu ma die Omma winken“) und Biografien („Der Tastenficker“). Belletristik gehört zum Portfolio, Sachbücher aus verschiedenen Themenbereichen wie Reise, Film und Musik sowie Lesestoff für die Jugend.
Das sehr gemischte Programm sei historisch gewachsen, erklärt Gründer und Verleger Oliver Schwarzkopf, und ein Stück weit Strategie: „Uns ist es wichtig, dass wir stabil auf mehreren Säulen stehen, weil man nicht wissen kann, was morgen ist.“
Auch Sportbücher gehören zu Schwarzkopf & Schwarzkopf und sind in jüngster Zeit für den Verlag immer wichtiger geworden. Am Gesamtumsatz macht der Sport mittlerweile ein Viertel aus. Auch die Sportsparte zeigt sich divers: Romane (wie „Der Geist des Spiels“ von Frank Nussbrücker, 2016), humorvolle Ratgeber (wie „How to Survive ohne Fußball“ von Philipp Markhardt, 2016) und Biografien wie die des Tischtennisspielers Timo Boll („Mein China“, 2014) gehören dazu.
Innerhalb des Sportprogramms hat das Konzept der „111 Gründe“ eine immer größere Rolle eingenommen: „111 Gründe, Arminia Bielefeld …“ oder auch „… den FC Arsenal zu lieben“ gehören dazu. Rechtzeitig zur Fußball-EM ist auch eine entsprechende Begründung „… die Nationalmannschaft zu lieben“ erschienen. Die Reihe umfasst mittlerweile mehr als 50 Titel, Bücher zu allen Vereinen der 1. und 2. Liga, und „dann schaut man auch, welche der Vereine in den niedrigeren Ligen eine große Tradition und Anhängerschaft haben“, sagt Schwarzkopf. „Da ist es nicht abwegig, ein Buch über Carl Zeiss Jena oder den FSV Frankfurt zu machen.“
München und Dortmund liegen vorn
Zwischen 3000 und 10 000 Exemplaren liegt die durchschnittliche Auflage. Die am häufigsten verkauften Bücher über Bayern München und Borussia Dortmund sind bei über 30 000 angelangt, Schwarzkopf freut sich aber auch über 3000 Exemplare des FC-Magdeburg-Buchs. Nachauflagen werden jeweils aktualisiert oder mit Bonusgründen über die 111 bereits veröffentlichten hinaus versehen: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass im Handel auf die nächste Auflage zur neuen Saison schon gewartet wird.“
99% der „111 Gründe“-Bücher, sagt Schwarzkopf, würden über den Buchhandel verkauft, nur 1% über die Fanshops der Vereine. Dabei kann jeweils der regionale Buchhandel mit den Büchern der Vereine vor Ort punkten. Gibt es keine Sportabteilung, können die Titel auch bei den Regionalia platziert werden.
Wem das alles zu viel Fußball ist: Es gibt 111-Gründe-Bücher auch für weitere Sportarten, zum Handball, Basketball, Laufen, Radfahren und Biathlon, auch Darts. Das Konzept wird aber auch außersportlich durchdekliniert: 111 Gründe, Mallorca, die Eisenbahn oder Apple zu lieben.
Christina Reinke reinke@buchreport.de
www.schwarzkopf-verlag.net
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