Das Image von Amazon hat deutlich unter den negativen Schlagzeilen zum Leiharbeiter-Skandal gelitten, das zeigt eine weitere Studie. Doch das eigene Kaufverhalten verändern will nur eine Minderheit.
Das TÜV-Unternehmen Saar hat Verbraucher im Januar, also vor dem Anschwellen der Leiharbeiter-Debatte und im März repräsentativ zu Amazon befragt. Hier die wichtigsten Ergebnisse (und hier die komplette Studie):
- In der Gesamtbeurteilung im Vergleich zu 18 anderen Shops rutschte Amazon von Platz 1 im Januar auf Rand 12 ab (Note: 1,96; Weltbild landete mit 1,99 auf Platz 14, Spitzenreiter ist Tchibo mit 1,81).
- Von den Befragten gaben 89% an, dass die Presseberichte über den Mitarbeiterskandal einen Einfluss auf das Image von Amazon haben.
- Rund die Hälfte der Befragten glaubte, dass Amazon wegen des Mitarbeiterskandals weniger Kunden oder Aufträge bekommen werde.
- Aber nur jeder Vierte erklärte, dass die negativen Presseberichte sein Einkaufsverhalten negativ beeinflussen werden. Und nur 7% der Befragten kündigten an, ihr Amazon-Konto zu kündigen.
Buchhandel profitiert von Anti-Amazon-Stimmung
Auch die Meinungsforscher von YouGov hatten im April ermittelt, dass die hohen Image-Werte von Amazon im Frühjahr eingebrochen sind. Laut YouGov erklärte jeder fünfte (19%) Online-Käufer, dass er aufgrund der Medienberichterstattung über Amazon sein Kaufverhalten ändern werde. Davon gaben 12% an, gar nicht mehr beim Versandhandelsriesen einkaufen zu wollen.
Auf Nachfrage von buchreport.de erklärte das Kölner unternehmen, dass besonders der Buchhandel von der Anti-Amazon-Stimmung profitiere:
Online-Händler, die von der Imagekrise von Amazon profitieren/Online-Händler, die anstelle von Amazon genutzt werden (Top 5):
- ebay.de
- otto.de
- buecher.de
- conrad.de
- weltbild.de
Händler vor Ort, die von der Imagekrise profitieren/Händler, die anstelle von Amazon genutzt werden (Top 5):
- Media Markt
- Saturn
- Thalia
- Sonstige Buchhandlungen vor Ort
- Weltbild
Produkte, die bei Amazon aufgrund der Imagekrise weniger gekauft oder gar nicht gekauft wurden:
- 10% haben weniger oder gar nicht Bücher gekauft
- 6% haben weniger oder gar nicht Haushaltsgeräte gekauft
- 6% Filme/DVDs
- 6% Unterhaltungselektronik
- 5% Mode und Schuhe
Wie die aktuellen Streiks in Leipzig und Bad Hersfeld das Tagesgeschäft tangieren, ist im neuen buchreport.express 23/2013 zu lesen, der am Donnerstag erscheint.
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