Das Subskriptionsgeschäft gilt bei den wissenschaftlichen Verlagen als kleinteilig und mitunter mühsam – wenn Bibliotheken die Abotitel einzeln mit den Verlagen verhandeln. Vor diesem Hintergrund soll der Konsortialvertrag, den Springer Science + Business Media jetzt mit einer Einkaufsgemeinschaft baden-württembergischer Bibliotheken unterzeichnet hat, als Meilenstein wirken.
Das Konsortium Baden-Württemberg, eine Einkaufsgemeinschaft der wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes Baden-Württemberg mit 51 Einrichtungen, die neben den teilnehmenden Bibliotheken auch vom Wissenschafts-Ministerium Baden-Württembergs finanziert wird, hat mit Springer einen Vertrag unterzeichnet, dessen Parameter unabhängig von der Zahl der Abonnements sind:
- Die 51 Universitäten und Hochschulen erhalten dauerhaften Zugriff auf 1917 elektronische Zeitschriften des Wissenschaftsverlags – es geht also nicht um Printausgaben der Titel.
- Die Lizenz läuft von 2015 bis Ende 2017.
- Darüber hinaus erwirbt das Land dauerhafte Archivrechte für diese Zeitschriften zurück bis ins Jahr 2003 für sein sogenanntes „Baden-Württemberg-Archiv“. Die Jahre vor 2003 deckt eine Springer-Nationallizenz ab.
- Das Abkommen soll Modellcharakter für weitere Bundesländer haben.
- Nach Einschätzung von Springer ist der Vertrag zumindest für die westliche Bibliotheks-Welt ein Unicum, in Asien seien solche Abkommen eher verbreitet.
Für die im Bibliotheks-Geschäft aktive Springer-Managerin Dagmar Laging ist der Vertrag „ein wichtiger Schritt in eine neue Ära von nachhaltigen Lizenzmodellen“; Antje Kellersohn, die Direktorin der Universitätsbibliothek Freiburg, geht davon aus, dass das neue Lizenzmodell auch auf nationaler und internationaler Ebene Referenzcharakter haben werde.
Unterzeichneten den Konsortialvertrag: Hans-Jochen Schiewer (Rektor, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz Baden-Württemberg), Klaus Bahmann (Director Library Sales, DACH, Springer), die baden-württembergische Wissenschafts-Ministerin Theresia Bauer, Dagmar Laging (Vice President Library Sales DACH bei Springer) und Antje Kellersohn (Direktorin der Universitätsbibliothek Freiburg und Leiterin des Konsortiums Baden-Württemberg). Foto: Sebastian Bender, UB Freiburg.
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