Was dem Buchhandel im Weihnachtsgeschäft Hoffnung macht, ist das aktuelle Toptitel-Angebot: Das enthält attraktive Romane für viele Zielgruppen und Geschmäcker: 51% der Teilnehmer in einer aktuellen buchreport-Umfrage halten das Buchangebot für die wichtigsten Umsatzwochen für „überdurchschnittlich“ (37%) oder „sehr stark“ (14%).
Beispielhafte Kommentare:
- Dan Brown, „Gregs Tagebuch“, Riley, Follett, da sollte bis Weihnachten hoffentlich viel gehen.
- Mit Kehlmann, Meyerhoff, Mariana Leky und einigen persönlichen Lieblingstiteln ist das Angebot dieses Jahr eher überdurchschnittlich.
- Gut verkäuflicher Preisträger des Deutschen Buchpreises, dann Follett, D. Brown, Greg und dazu einige gute Titel, die individuell gut bis sehr gut verkauft werden können (M. Ley, M. Krügel, S. Strauß).
- Mit Follett, Dan Brown, Fitzek haben wir Bestseller, für die nicht viel Beratung nötig ist. Außerdem machen wir unsere Buchvorschläge/Besprechungen an unseren Bücherabenden mit persönlichen Tipps wie z.B. Janesch: „Die Goldene Stadt“ oder Krup: „Mit der Flut“.
Eine ganze Reihe von Buchhändlern thematisiert die neben den Bestsellern zu entdeckenden Titel: „Massenware bestimmt das Bild; man kann nur hoffen, dass ein genügend großer Teil der Kunden die durchaus vorhandenen Perlen aus meist kleineren Verlagen noch wahrnimmt .“
Zu viel des Guten?
In den Kommentaren zur Umfrage wird die Dichte des Angebots auch durchaus kritisch kommentiert. Beispielhafte Kommentare:
- Das Angebot ist „zu stark,“ die Titel kannibalisieren sich. Der Umsatz verteilt sich nur auf mehr Titel, aber die Auflagen wie früher werden nicht mehr abgesetzt. Dies betrifft potenzielle Bestseller, die großen Namen, nicht die Empfehlungstitel.
- Aus meiner Sicht ist es ein Überangebot, das eigentlich nur für Großflächen angemessen sind.
- Das Angebot ist fast zu stark, da sich die vielen starken Titel kannibalisieren.
- Es wäre manchmal schön, auch einen Titel ins Frühjahr zu verlegen, denn dann verkaufen wir Buchhändler*innen auch gerne das eine oder andere Highlight!
Kritischer Blick auf die Preise
Einige Stimmen thematisieren die Preisgestaltung:
- Viele Kunden werden von den drastisch angestiegenen Buchpreisen abgeschreckt. Hardcover verkaufen sich deutlich schlechter als in den Vorjahren.
- Wir staunen, dass wir Ken Follett bei einem Preis von 36 Euro schon sieben mal verkauft haben. Das waren mal rund 70 DM…
- Für mein Empfinden (und das meiner Kunden) sind manche Hardcover einfach zu teuer… es wanderte die eine oder andere Neuerscheinung doch wieder ins Regal und wurde durch Günstigeres ersetzt.
- Das stärkere Programm und die leicht gestiegenen Preise fangen nur bedingt die beständig sinkende Frequenz auf. Somit müssen wir uns trotz dieser positiven Faktoren auf einen stabilen jedoch nicht stark steigenden Umsatz einstellen.
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