Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat die Handelszahlen für 2021 untersucht und kommt auf einen durchschnittlichen Umsatzverlust von rund 60% im Vergleich zum letzten normalen Geschäftsjahr 2019. Das entspreche einem Umsatz von rund 40 Mrd Euro, wie der HDE berechnet hat.
Geschäfte, die zumindest Click&Meet anbieten konnten, verloren „nur“ rund 50%, heißt es weiter. Selbst Öffnungsszenarien ohne Terminvereinbarung, sondern mit bloßer Beschränkung der Kundenzah, hätte ein Umsatzminus von rund einem Drittel verursacht.
Betroffen sind vor allem Geschäfte, die eben nicht zum Bedarf des täglichen Lebens zählen, darunter die Bekleidungsbranche. „Die Lage im Nicht-Lebensmittelhandel ist vielerorts alarmierend schlecht. Deshalb müssen die Corona-Hilfen jetzt schnellstmöglich komplett ausgezahlt werden“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Bisher haben der HDE-Umfrage zufolge fast drei Viertel der betroffenen Händler seit Beginn der Krise staatliche Unterstützung bekommen. 60 Prozent jedoch warten noch auf ausstehende Zahlungen und 60 Prozent der Empfänger von Abschlagszahlungen erhielten weniger als die Hälfte der Auszahlungssumme. Neben der Geschwindigkeit der Hilfe bemängelt der HDE schon seit Monaten zwei wesentliche Lücken:
- Für inhabergeführte Händler gibt es nach wie vor keine Möglichkeit zur Auszahlung eines Unternehmerlohns. Das zwingt die Unternehmer im Ergebnis, zum Sozialamt zu gehen, um ihren privaten Lebensunterhalt bestreiten zu können.
- Für größere Unternehmen fordert der HDE die Aufhebung der Deckelung auf Bundes- und EU-Ebene bzw. einen entsprechenden Schadensausgleich nach EU-Recht. „Größere Händler mit vielen Filialen haben höhere Fixkosten und brauchen mehr Unterstützung“, so Genth. Starre und viel zu niedrig angesetzte Höchstgrenzen für die Auszahlung von Coronahilfen pro Unternehmen sorgten im Ergebnis dafür, dass viele Handelsunternehmen keine Chance mehr hätten, die Krise zu überstehen.
Der Buchhandel profitiert dagegen von der zumindest weitflächigen Ausnahmeregel:
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