Der Berliner „Tagesspiegel“ fragt (wie buchreport in der letzten express-Ausgabe und hier online) nach der Zukunft von „Literaturen“ nach Sigrid Löfflers Abschied. Löfflers Kritik an der „Änderung der Blattlinie“ von einem literaturkritischen Magazin in Richtung „Wohlfühl- und Service-Heft“ sei übertrieben, auch wenn die „Literaturen“-Zahlen ernüchternd seien: Zu seinen besten Zeiten habe das 2000 erstmals veröffentlichte und zehnmal im Jahr erscheinende Magazin eine Druckauflage von 50.000 Exemplaren gehabt, von denen 8000 bis 10.000 an Abonnenten gegangen und mitunter bis zu 30.000 am Kiosk und in Buchhandlungen verkauft worden seien – 2007 habe die Druckauflage noch bei der Hälfte gelegen.
Dass „Literaturen“-Verleger Michael Merschmeier die Textformen (Porträt, Essay, Reportage) deutlicher voneinander konturieren, neue Themenschwerpunkt basteln, das Heft relaunchen und die bislang vierköpfige Redaktion nach dem Ausscheiden von Löffler wieder komplettieren wolle, klinge nicht nach Boulevardisierung, auch nicht nach einem „bunten Alles-und-nichts-Magazin wie ,Bücher’“. „Vielleicht hat Sigrid Löffler nolens volens mit ihren Kassandrarufen ,Literaturen‘ einen letzten schönen Dienst erwiesen: Man spricht wieder über das Magazin, die Literaturwelt macht sich Sorgen, und das ist doch schon mal was.“
tagesspiegel.de
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