Die Wirtschaftspresse analysiert die gestern vorgelegte Bertelsmann-Bilanz für 2008. Aus Sicht des „Handelsblatt“ sind die Zahlen enttäuschend. Von seinen einstigen Zielen sei Hartmut Ostrowski angesichts der gesunkenen Erlöse und Gewinne (hier der buchreport.de-Bericht) weit entfernt. „Beim Amtsantritt wollte der Bielefelder den Umsatz bis 2015 weltweit auf mehr als 30 Milliarden Euro steigern. Der operative Gewinn sollte bis dahin auf über drei Milliarden Euro steigen. Die Latte, die sich der bekennende Mallorca-Fan gelegt hatte, war schon damals sehr hoch. Heute – mitten in der Rezession – droht das Erreichen der Zielmarke zu einer ,mission impossible‘ zu werden.“
„Größe ist kein Ziel an sich“, verkündet der „durch Werbekrise, Gewinneinbruch und Umsatzstagnation lammfromm gewordene Löwe Ostrowski“ im Video-Interview mit dem Branchenfernsehen turi2.tv.
„In bestehenden Geschäften wie Gruner + Jahr, Random House und den Buchklubs sind (…) keine großen Sprünge mehr zu erwarten“, meint die „FAZ“. „Jetzt rächt sich, dass Bertelsmann vor Jahren auf Geheiß der Eigentümerfamilie Mohn 4,5 Milliarden Euro für den Rückkauf eigener Aktien ausgegeben hat. Dieses Geld fehlt Ostrowski, um antizyklisch zu handeln und in der Krise Gas zu geben.“
handelsblatt.com, turi2.tv (Video-Interview Ostrowski), „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 15,20), „Süddeutsche Zeitung“ (S. 23), „Financial Times Deutschland“ (S. 8), welt.de
VERLAGE
Grasset und Fayard: Olivier Nora wird Chef beider Verlage – und übernimmt somit auch das Amt des 70-jährigen Claude Durand, der seit 1980 den Verlag Fayard leitete.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)
BÜCHER & AUTOREN
Roberto Bolaño: Sechs Jahre nach seinem Tod wächst der Ruhm des Schriftstellers ins Unermessliche.
nzz.ch
Péter Esterházy: liest aus dem neuen Roman „Keine Kunst“, nuschelt aber.
welt.de
Eckart von Hirschhausen: Interview über Frühlingsgefühle, Sonnenstand und Hormonspiegel, Krisen und wieso es Rauchern im Winter besser geht als Nichtrauchern.
welt.de
Thomas Hürlimann: Der Schweizer Schriftsteller kontert in der Drohung des deutschen Finanzministers („Kavallerie“, „Peitsche“) – dies sei „schlechter Oberförsterstil“.
faz.net
Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis: Tamer-Institut, eine unabhängige Organisation, die Kinderbücher verlegt, Bibliotheken betreibt und Lesekampagnen durchführt, erhält den Preis.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 33), welt.de, fr-online.de
ONLINE
Wikipedia: Online-Enzyklopädie kann künftig 250.000 Bilddateien aus der Deutschen Fotothek nutzen.
fr-online.de
MEDIEN & MÄRKTE
Medien: Bild.de setzt auf Lokalnachrichten und startet Regionalseiten für Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Köln, Leipzig, das Ruhrgebiet und Stuttgart.
meedia.de
Presse: Um kleiner Vorteile willen sprengen große Zeitschriftenverlage das Pressevertriebssystem – und gefährden den freien Zugang der Bürger zur Information.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 37)
SZENE
Berliner Weise: Wie die Hauptstadt Unternehmen wie Suhrkamp an die Spree ködert, finanziert von Bund, EU und Ländern.
stern.de
Veto bei Amok-Comic: Pressegroßhandel will einen Gewalt-Comic nicht ausliefern – Ist die Maßnahme berechtigt oder Zensur?
spiegel.de
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