Der Loewe Verlag ist eine Institution im Bereich der Erstlesebücher. Seit 1975 versorgt er Buchhändler und Buchkäufer mit seinen „Leselöwen“, die seit 2011 als Dachmarke für den gesamten Programmbereich Erstleser mit rund 230 lieferbaren Titeln und einem Absatzvolumen von jährlich knapp 1 Mio verkauften Exemplaren fungieren.
„Um dem sich wandelnden Leseverhalten und neuesten pädagogischen Richtlinien Rechnung zu tragen“, strukturiert Loewe das Programm ab kommendem Monat um. Die Details zum neuen Erstlesekonzept:
- Das bisherige 4-Stufensystem – mit „Bildermaus“ (ab 5 Jahren), „Ich für dich, du für mich“ (ab 6 Jahren), „Lesetiger“ (ab 6 Jahren) und „Lesepiraten“ (ab 7 Jahren) – wird von einem 3-Stufensystem abgelöst, in dem den Kindern die bereits etablierten Figuren Bildermaus und Leselöwe begegnen: Die Lesestufen setzen sich aus der Bildermaus sowie Leselöwen für die 1. und 2. Klasse zusammen.
- Das Text-Bild-Verhältnis ist an neueste pädagogische Richtlinien angepasst.
- Alle 3 Stufen werden um eine informative Elternansprache ergänzt, in der die genaue Handhabung des Buches verdeutlicht wird. Bei den Leselöwen dienen zusätzliche Aufgaben am Ende der Geschichte zur eigenständigen Textverständniskontrolle. Zudem werden die Geschichten mit thematisch passenden Sachinfos und Fakten angereichert.
- Den Büchern beigelegte Sticker sollen zum Sammeln der Bände animieren. Darüber hinaus erwarten die jungen Leser auf dem Online-Portal zusätzliche Extras.
- Die eindeutige Zielgruppenbenennung auf dem Cover (ab 5 Jahren / 1. Klasse / 2. Klasse) soll eine für den Buchhändler und Endkunden verbesserte Transparenz gewährleisten.
- Begleitet wird die Umstellung durch ein Aktionspaket, das durch Sitzkissen und Plakate als Dekoration für die Buchhandlung, Verkaufskassetten und Endkundenwerbemittel ergänzt wird.
Programmleiterin Jeannette Hammerschmidt erklärt die Hintergründe des Relaunchs: „Beim Austausch mit Grundschullehrern haben wir den Eindruck gewonnen, dass Leseanfänger heute weniger Text verarbeiten können als noch vor einigen Jahren. Deshalb haben wir unser Konzept für Erstleser auf den neuesten Stand gebracht – mit geringeren Textmengen, kombiniert mit zusätzlicher Hilfestellung und motivierenden Extras.“ Grundsätzlich beobachtet Hammerschmidt seit einigen Jahren, dass die klassischen „Leselöwen“-Erstlesebücher eine enger werdende Zielgruppe bedienen, also nicht mehr Kinder von 5 bis 8 Jahren, sondern vorwiegend Vorschulkinder und Erstklässler. „Für Zweitklässler werden dann gern schon lesestufenunabhängige Titel gekauft“, stellt sie fest.
Neben den „Leselöwen“ und somit außerhalb des Lesestufenkonzepts bietet der Verlag weitere Erstlesebücher an, die formal die Kriterien für die 2. Klasse erfüllen. Hier stehen Charaktere und Markenwelten im Vordergrund, nicht mehr nur Themen. Beispiele hierfür sind „Tafiti“ und „Die Vulkanos“.
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