Die Investitionen in Logistik und neue Angebote für den Kunden haben ihre Spuren in der Quartalsbilanz von Amazon hinterlassen. Zwar stieg der Umsatz in den vergangenen drei Monaten (Januar bis März 2011) um 38% auf fast 10 Mrd Dollar. Unter dem Strich büßten die Amerikaner allerdings ein Drittel des Gewinns ein.
Der Nettoertrag sank um 33% auf 322 Mio Dollar. Hintergrund: Das Unternehmen aus Seattle hat zuletzt verstärkt in die eigene Logistik investiert, international wie auch in Deutschland, wo der Onliner aktuell ein neues Logistikzentrum in Graben bei Augsburg baut. Laut Techcrunch hat Amazon im vergangenen Jahr weltweit 13 Fulfillment Center eröffnet, in diesem Jahr sollten mindestens neun folgen. Aktuell unterhält Amazon laut Wikipedia über 50 Lager.
In der Pressemitteilung listet Konzern-Chef Jeff Bezos die Ausweitung des Angebots in den vergangenen 90 Tagen auf – ohne damit direkten Bezug zum Gewinneinbruch zu nehmen: darunter die Appstores für Android-Geräte und die Ausweitung des Kindle-Shops auf Deutschland.
Zwar führt Amazon die Umsätze einzelner Länder nicht auf, berichtet aber, dass die „International segment sales“ (Großbritannien, Deutschland, Japan, Frankreich, China und Italien) um 31% auf rund 4,4 Mrd Dollar stiegen. Der Umsatz im Geschäft mit Medien (u.a. Bücher, DVDs) wuchs weltweit mit rund 15% (auf fast 4 Mrd Dollar) weitaus langsamer als der Elektronik-Bereich (+59%).
Im US-Kindle-Shop lägen inzwischen über 900.000 Titel vor, darunter 107 der 110 Bestseller der „New York Times“. Über 740.000 Bücher (darunter 65 NYT-Bestseller) kosteten 9,99 Dollar oder weniger.
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