Die Landschaft der Verlagsauslieferungen ist recht bunt und spiegelt damit branchentypisch die gleichfalls immer noch recht vielfältige Verlags- und Buchhandelslandschaft wider, selbst wenn die aktuelle Übernahme der LKG durch KNO auch diesem Zwischenmarkt Konzentrationsnotwendigkeiten andeutet. Zum Panorama gehört auch die immer noch große Zahl der Selbstauslieferer: Allein ein Drittel der 100 größten Verlage bringt seine Produkte aus dem eigenen Lager auf den Weg und trotzt damit der Idee der Trennung von inhaltlicher Kernkompetenz und Logistik-Expertise.
Ob das alles so kleinteilig und stabil bleiben wird? Dagegen spricht:
- Der zu beliefernde Handel differenziert sich in Extreme: Bedient werden müssen sowohl die aus der Handelskonzentration zunehmend erwachsenden Palettenabnehmer der Ketten und Online-Händler sowie zugleich auch immer mehr Empfänger kleinere Päckchen am anderen Ende.
- Die Rationalisierungsanforderungen wachsen: Bündelungseffekte sind gefragt und verlangen als Grundlage hierfür nach mehr Masse.
- An der Gebührenschraube wird gedreht: Bei den Buchpreisen sehen die Verlage kaum Spielraum, versuchen dafür, weiter die Kosten zu drücken und fordern bei Vertragsverlängerungen substanzielle Gebührenzugeständnisse.
Schließlich schrumpft der Markt insgesamt und da sind die womöglich mit Verspätung den Buchmarkt erreichende Wirtschaftskrise und die E-Book-Entwicklung noch gar nicht eingerechnet. Zwischenbuchhändler können nur noch mit Verdrängung und Konzentration wachsen oder müssen sich neue Branchen und Geschäftsfelder suchen. Da kommt einiges in Bewegung.
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