In den USA verhandelt der Online-Großhändler Amazon offenbar mit der Simon Property Group über zentrale Einkaufsflächen in Shopping Malls. Das schreibt das amerikanische „Wall Street Journal“. Simon Property besitzt die meisten Einkaufszentren des Landes. Bei den Verhandlungen soll es vor allem um Flächen der Warenhausbetreiber Sears und J.C. Penney gehen, die zuletzt Insolvenz angemeldet und viele Standorte geschlossen haben. Unklar ist bislang jedoch, um wie viele Flächen es sich handelt. Interessant an Amazons Überlegungen ist: Der Online-Händler will die Quadratmeter wohl nicht als stationäre Verkaufsfläche, sondern für seine Logistik nutzen. Durch die zentrale Lage könnte er seine Belieferung damit weiter beschleunigen. Auch eine Option für Deutschland?
Hierzulande gibt es ebenfalls, nicht nur durch die Schließung zahlreicher Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen, zunehmend Leerstand. Es ist zu erwarten, dass auch die Corona-Pandemie weitere Flächen freimachen wird. Ein eigener Plan zur Umnutzung der Flächen von Galeria Karstadt Kaufhof wurde noch Ende Januar diskutiert.
In „Friede den Innenstädten“ des „Manager Magazin“ wurde eine Analyse des „Geheimplans“ von René Benko, Gründer der Signa-Holding, die Galeria Karstadt Kaufhof übernommen hat, seines Handelsstrategen Dieter Berninghaus und GKK-Chef Stephan Fanderl angestellt. Am Ende würden die Warenhäuser nicht wiederzuerkennen sein und das klassische Warenhausgeschäft nur noch das „Grundeinkommen“ beisteuern. Elemente des Konzepts nach Platzgewinn durch Bereinigung des Angebots einschließlich Reduzierung der Eigenmarken:
- Plattform für mehr externe Fachanbieter wie Hugendubel bei Büchern
- Aufenthaltsqualität durch Café- und Restaurantangebote auf allen Etagen
- Co-Working-Flächen in schwächer frequentierten oberen Etagen
- Dienstleistungsangebote von Banken und Reisebüros
- Logistikzentren für eine umweltfreundliche Expressbelieferung.
Als Vorbild könnte auch die spanische Kaufhauskette El Corte Inglés dienen: „Die Einkaufszentren in den Städten werden zunehmend zu Lagern auch für andere Anbieter“, beschreibt das „Manager Magazin“ die in der Galeria-Strategie „City-Hubs“ bezeichneten Distributionszentren. Die unterstreichen die Omnichannel-Ambitionen und könnten eine Problemlösung für die Logistikherausforderungen auf der letzten Meile darstellen.
Kommentar hinterlassen zu "Logistik in der City"