In den USA haben der durch die Borders-Pleite (Foto: Katlyn Conners) initiierte dramatische Rückgang der Buchverkaufsflächen und das wachsende E-Book-Geschäft besonders den Backlist-Absatz beeinträchtigt. Das zeigt eine Analyse des Fachblatts „Publishers Weekly“ hauptsächlich auf Basis von Nielsen-BookScan-Zahlen:
- Demnach ist der Absatz der US-Verlage mit belletristischen Backlist-Titeln von Januar bis Juli um 30% gesunken.
- Beim Sachbuch sank die Stückzahl im gleichen Zeitraum um 13%.
- Neben der Pleite von Borders wird das wachsende E-Book-Geschäft für die Print-Backlist-Einbrüche verantwortlich gemacht:
- Auf der Top-100-Bestsellerliste der Amazon-Kindle-Titel von Januar bis August stünden 29 Backlist-Titel.
- Bei Houghton Mifflin Harcourt würden 80% der E-Book-Umsätze mit älteren Titeln eingespielt. Bei gedruckten Büchern liege das Verhältnis bei 40% Frontlist und 60% Backlist.
In Deutschland gilt der Druck auf die Backlist derzeit noch nicht als das Hauptproblem. Zum Teil befriedigten die Online-Shops (Stichwort „Long Tail“) die Nachfrage. Thienemann-Vertriebsleiter Armin Kolb regt in der buchreport-Umfrage allerdings eine Gesamtsortimentsberatung an, die sich nicht allein auf die Warenwirtschaft stützt.
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